Mit einem enttäuschenden 1:1-Unentschieden trennte sich Manchester City am gestrigen Abend von Abstiegskandidat West Bromwich Albion. Insbesondere die fehlende Durchschlagskraft in der Offensive kam dabei wieder einmal in aller Deutlichkeit zum Vorschein. Die Skyblues plagt ein Stürmerproblem, das sich möglicherweise nicht so einfach lösen lässt.
Unter der Ägide von Pep Guardiola war die Offensive stets das Prunkstück von Manchester City. In den vergangenen drei Spielzeiten stellten die Citizens jeweils den besten Angriff der Premier League, zweimal übertraf man dabei gar die magische Marke von 100 Toren in einer Saison.
Aktuell ist der einst so gefürchtete City-Angriff nur noch ein Schatten seiner selbst: Nach zwölf Premier League-Partien stehen gerade einmal 18 Tore zu Buche, in der zurückliegenden Spielzeit waren es zum gleichen Zeitpunkt schon 35. In acht von zwölf Spielen gelang der Mannschaft von Pep Guardiola nicht mehr als ein Treffer.
Jesus außer Form
Symptomatisch für die Harmlosigkeit der Skyblues steht derzeit Mittelstürmer Gabriel Jesus. Der 23-jährige Brasilianer hat seit Anfang November nicht mehr getroffen und wartet nun mittlerweile seit sieben Spielen auf einen Torerfolg.
Auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen West Bromwich Albion hatte Guardiola das baldige Ende von Jesus‘ Torflaute beschworen und den Angreifer für sein Defensivverhalten gelobt: „Ich sehe ihn jeden Tag und ich liebe ihn so sehr. Was er in der Lage ist zu tun, ist einer der Gründe, warum wir wenige Gegentore kassieren. Ich will seine Tore, aber sein Beitrag besteht auch darin, als bester Stürmer der Welt etwas zu tun, das kein anderer Stürmer fürs Team tun kann.“
Der spanische Erfolgstrainer mag in der Sache recht haben, aber am Ende wird ein Stürmer immer noch an seinen Toren gemessen. Fakt ist, dass es City aktuell an Spielern fehlt, die regelmäßig treffen. Jesus läuft seiner Bestform hinterher, Sergio Agüero feierte nach längerer Verletzungspause erst gestern sein Comeback. Das Experiment mit dem gelernten Flügelspieler Ferran Torres im Sturmzentrum, auf das Guardiola zu Saisonbeginn zurückgriff, ist auf Dauer nicht mehr als eine Notlösung.
Zukunft von Agüero ungewiss
Der Torgarant schlechthin war für die Citizens in den vergangenen Jahren stets Sergio Agüero. Zwischen 2015 und 2019 schoss der argentinische Torjäger in keiner Saison weniger als 20 Premier League-Tore. In der jüngeren Vergangenheit wurde Agüero aber immer wieder von Verletzungen gestoppt. Sein Vertrag in Manchester läuft im Sommer aus.
Ob der 32-Jährige noch einmal ein neues Arbeitspapier bei den Citizens unterschreibt, ist ungewiss. Bereits im Oktober hatte Guardiola öffentlich zur Personalie Agüero Stellung bezogen und klargestellt, dass eine Vertragsverlängerung kein Selbstläufer sei. Gut möglich also, dass City seinen Top-Torjäger im Sommer verliert.
Haaland erst ab 2022 auf dem Markt, Fragezeichen hinter Messi
Um auf den möglichen Abgang von Agüero vorbereitet zu sein, sondiert der Scheich-Klub seit geraumer Zeit den Markt. Einem Bericht der ‚Bild‘ zufolge hat man dabei Erling Haaland ins Visier genommen. Da Borussia Dortmund den jungen Norweger allerdings wohl nicht vor 2022 ziehen lassen will, scheint ein Wechsel vorerst ausgeschlossen.
Auch der Name Lionel Messi wird nach wie vor gehandelt. Der Lieblingsschüler von Pep Guardiola aus gemeinsamen Tagen beim FC Barcelona wäre sicherlich gerade aus Sicht des spanischen Trainers die absolute Wunschlösung, doch Messis Zukunft steht weiterhin in den Sternen. Sollte man beim Argentinier leer ausgehen, würden City langsam die Optionen ausgehen. Dann dürfte es noch schwieriger werden, das aktuelle Stürmer-Problem zu lösen.
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