Tiefschlag bei Bayer: Was wird aus Weiser?
Eigentlich wollte Mitchell Weiser sich in dieser Saison für die Nationalmannschaft empfehlen. Gelungen ist ihm das bisher nicht. Nun droht ihm der positionsfremde Nadiem Amiri den Rang abzulaufen.
Nach einer durchwachsenen ersten Spielzeit bei Bayer Leverkusen wollte Mitchell Weiser im zweiten Jahr eigentlich angreifen. Große Ziele hatte der 25-Jährige im Sommer formuliert: „Ich denke, dass ich es in die Nationalelf schaffen kann. Ich habe die Qualität dazu, aber ich muss abliefern. Und ich weiß, dass es nur an mir liegt, auch konstant meine Leistungen abzurufen“.
Den Weg in die DFB-Elf wollte er sich mit viel Offensivdrang ebnen: „Offensiv habe ich mir vorgenommen, effektiver zu werden – mit Toren und mehr Assists.“ Knapp neun Monate später muss konstatiert werden, dass Weiser seinen eigenen Ansprüchen hinterherläuft. Die Nationalmannschaft ist in weiter Ferne und bei einem Blick auf die Scorerliste der Leverkusener sucht man den Namen Weiser vergebens. Wettbewerbsübergreifend ist der Rechtsverteidiger noch ohne Torbeteiligung.
Eine baldige Besserung seiner Situation wird wohl weiterhin auf sich warten lassen. Im Konkurrenzkampf mit Lars Bender – Kapitän und einer der wichtigsten Spieler der Werkself – ist der gebürtige Troisdorfer derzeit chancenlos. Einsatzzeit winkt Weiser in der Regel dann, wenn Bender eine geplante oder aufgrund von Verletzungen ungeplante Pause bekommt.
Amiri glänzt als Rechtsverteidiger
Als besonders verlässlicher Vertreter des Kapitäns entpuppte sich Weiser in diesen Partien aber nur selten. Am gestrigen Sonntag gab es dann den nächsten Rückschlag für den ehemaligen U-Nationalspieler. Für den angeschlagenen Bender erfüllte diesmal der eigentlich positionsfremde Nadiem Amiri die Rolle des rechten Außenverteidigers im 3-4-3 von Trainer Peter Bosz und betrieb kräftig Eigenwerbung.
Für Weiser ein Tiefschlag. Seine Chancen auf zukünftige Einsatzzeit wird das weiter schmälern. Wenngleich sich das im weiteren Saisonverlauf noch einmal ändern könnte, drängt sich die Frage auf, ob die mittelfristige Zukunft des 25-Jährigen unterm Bayer-Kreuz liegt. Schließlich läuft er den eigenen hohen Ansprüchen hinterher und das Thema Nationalmannschaft rückt in immer weitere Ferne.
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