Bundesliga

FC Bayern: Nerlinger erklärt das van Gaal-Versagen

Seit zehn Tagen ist Louis van Gaal nicht mehr Trainer des FC Bayern München. Wirklich abgeschlossen hat der Rekordmeister mit der Ära des Niederländers noch nicht. Dieser fiel vor allem über die Entscheidung, Thomas Kraft ins Tor zu stellen. Dabei sei er gewarnt worden, dass ihn dieser Entschluss den Kopf kosten könnte, betont Christian Nerlinger.

von David Weiss
2 min.
Bayern München Louis van Gaal @Maxppp

Der FC Bayern München zeigte nach der Entlassung von Louis van Gaal die gewünschte Reaktion. Mit 5:1 siegte der Rekordmeister über Bayer Leverkusen und sprang damit auf Rang drei der Bundesliga. Als gesichert sieht man diesen Platz an der Säbener Straße allerdings noch nicht an. „Bayern ist heute in einer Situation, die gefährlich ist – und die noch gefährlicher war“, erklärt Sportdirektor Christian Nerlinger im ‚Audi Star Talk‘.

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Noch immer ist der geschasste Ex-Coach allgegenwärtig bei den Bayern. „Er hat [...] gesagt, er entscheidet. Er meinte, es ist schön, wenn wir ihm vertrauen, aber er braucht dieses Vertrauen nicht. Wenn wir ihm doch vertrauen, sollen wir ihm Zeit geben, wenn nicht, müssen wir ihn entlassen“, erinnert sich Nerlinger.

Gestolpert sei van Gaal vor allem über die Entscheidung, Thomas Kraft anstelle von Hans-Jörg Butt ins Tor zu stellen. „Wir waren nicht die Mannschaft, die die Vorrunde dominiert hat. Wir waren gewaltig unter Druck und haben uns in die Winterpause gerettet – und zwar auch in einer Champions League-Gruppe, die noch als verkappte Europa League-Gruppe durchgegangen wäre. Wir hatten Ruhe gehabt, und dann werde ich mit dieser Entscheidung konfrontiert“, so die Sicht des Sportdirektors auf die Ereignisse im Winter.

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Er habe versucht, dem Trainer den Torwartwechsel auszureden, beteuert Nerlinger. Er sei dabei „deutlicher und aggressiver“ geworden. „Ich habe ihm klar gemacht, dass ihm diese Entscheidung den Kopf kosten kann. Ich habe ihn brutal gestützt, aber dann war klar, dass sich unser Verhältnis ändern wird. Ich habe klar gesagt, dass Bayern kein Entwicklungsverein ist, sondern dass wir Erfolg haben müssen.“ Anders als Hoeneß, der van Gaal auch schon für den Torwartwechsel attackierte, will der Sportdirektor diese Sätze aber nicht als Kritik am 22-jährigen Torhüter verstanden wissen: „Es liegt mir am Herzen, dass Thomas Kraft nicht beschädigt wird. Das darf nicht passieren!




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