Einig mit neuem Klub: BVB verweigerte Schmelzer die Freigabe
Nach einer unbefriedigenden Saison saß Marcel Schmelzer im vergangenen Sommer auf gepackten Koffern. Der BVB verweigerte seinem ehemaligen Kapitän allerdings den Wechsel ins Ausland.
Nachdem Marcel Schmelzer lange Jahre zu den Stammkräften beim BVB gehörte, musste der Linksverteidiger spätestens mit der Ankunft von Lucien Favre erkennen, dass sein Stern bei Borussia Dortmund sinkt. Wie der 31-Jährige im ‚kicker‘ erzählt, wollte er am Ende der vergangenen Saison ein neues Kapitel aufschlagen und Dortmund verlassen.
„Es war von meiner Seite aus alles geklärt mit einem Verein aus dem Ausland, der mir darüber hinaus eine Arbeit als Trainer in einem hochangesehenen Trainingskomplex ermöglicht hätte - parallel zum Trainings- und Spielbetrieb“, berichtet Schmelzer.
Beim Verein stieß Schmelzers Vorhaben aber auf wenig Gegenliebe. Der BVB „gab mich nicht frei“, erzählt Schmelzer, „man sagte mir deutlich, dass ich in der neuen Saison gebraucht werde.“ Zwei Kurzeinsätze und insgesamt vier Einsatzminuten sprechen eine andere Sprache.
Offenbar misst der BVB bei seinen Abgängen mit zweierlei Maß. Oft war in der Vergangenheit die Rede von „verdienten Spielern“, die aufgrund ihrer Errungenschaften für den Verein eine Wechselfreigabe erhielten. Zuletzt war das auch bei Julian Weigl der Fall, der den Klub „aufgrund seiner Verdienste“ vor Vertragsende verlassen durfte.
Sonderfall Schmelzer
Warum das nicht auch für Marcel Schmelzer galt, ist ein großes Rätsel. Der gebürtige Magdeburger spielt seit 2005 für den BVB, hat 361 Spiele für die Schwarz-Gelben auf dem Buckel und hielt dem Verein immer die Treue. Dass der Linksverteidiger für ein Jahr die Kapitänsbinde trug, bezeugt eigentlich den hohen Stellenwert, den Schmelzer in Dortmund genießt.
Sollte sich Schmelzers Situation nicht wie durch ein Wunder in der Rückrunde ändern, wird das Urgestein im Sommer erneut Anlauf nehmen, um die Borussia zu verlassen. Er selbst würde „gerne ins Ausland wechseln, noch mal etwas Exotisches machen.“ Aus Sicht des BVB besteht dann erneut die Möglichkeit, sich mit Anstand von einem langjährigen Leistungsträger zu verabschieden.
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