Die Tops und Flops des Transfersommers: Mittelfeld-Flops (2/2)
Die Transferperiode im Sommer war für die deutschen Bundesligisten turbulent wie selten. Noch nie wurde soviel Geld für neue Spieler ausgegeben. Doch nicht jeder Neuzugang erwies sich im Endeffekt auch als Verstärkung.
FussballTransfers nennt nach acht Spieltagen der laufenden Saison die bisherigen Tops und Flops der Bundesliga-Transfers.
Heute: Mittelfeld-Flops (2/2)
Tim Borowski (750.000/Bayern München zu Werder Bremen): Bei dem Rückkehrer hat es oftmals den Anschein, als habe er die beste Phase seiner Karriere bereits hinter sich. Zu Beginn setzte Schaaf ihn als 6er ein, ein Griff ins Klo. In der Raute fand sich Boro anschließend besser zurecht, konnte aber zu keiner Zeit überzeugen. Behäbig, nicht handlungsschnell genug, dazu auch im Passspiel nicht sicher. Zu allem Überfluss laboriert der 29-Jährige nun auch noch an Rückenproblemen, die Konkurrenten Bargfrede und Hunt haben sich derzeit festgespielt. Für den geborenen Neubrandenburger wird es schwer, sich wieder in alte Form zurückzuspielen.
Danijel Pranjic (8 Mio/SC Heerenveen zu Bayern München): Was ist er denn nun? Linker Verteidiger, defensiver Abräumer im Mittelfeld oder doch Linksaußen? Fest steht nur: Keine der ihm auferlegten Aufgaben konnte der Kroate zufriedenstellend erfüllen. Der Wunschspieler von Louis van Gaal war nicht gerade billig, bislang konnte er die Vorschusslorbeeren zu keinem Zeitpunkt bestätigen. Zu langsam, dazu im Zweikampf nicht robust genug – da kann auch der feine linke Fuß nicht drüber hinwegtäuschen. Die Gefahr besteht, dass der 27-Jährige bald in einem Atemzug mit Spielern wie Lukas Podolski, Jan Schlaudraff oder Massimo Oddo genannt wird.
Karim Ziani (7 Mio/Olympique Marseille zum VfL Wolfsburg): Welche Szene des Neuzugangs aus dieser Saison ist den meisten Fußballfans noch in Erinnerung? Richtig: Die Keilerei mit Edin Dzeko im Training. Und sie beschreibt ganz gut den Gesamteindruck, den man von dem Algerier gewinnen kann. Der 27-Jährige kann bislang keine der zweifelsfrei vorhandenen Fähigkeiten präsentieren. Wirkt bei seinen Auftritten meistens viel zu verspielt. Möchte mit Spielmacher Misimovic mithalten – dazu fehlen ihm allerdings die Fähigkeiten. Reißt er sich nicht bald am Riemen, muss Trainer Armin Veh seinen einstigen Wunschspieler in die Rubrik Fehleinkäufe einordnen.
Aliaksandr Hleb (2 Mio Ausleihe/FC Barcelona zum VfB Stuttgart): So schwer es auch fällt, den sympathischen Weißrussen in die Rubrik Flops einzuordnen – nach den gebotenen Leistungen in dieser Saison bleibt nichts anderes übrig. Anfangs agierte Hleb mit dem Bonus von Markus Babbel, er sei noch nicht fit. Seit Babbel den Artenschutz aufgehoben hat, ist dennoch kein Leistungsschub zu erkennen. Dabei kann der 28-Jährige beinahe alles – er ist schnell, dribbelstark und hat den Zug zum Tor. Leider zeigte er in dieser Saison in seiner alten Heimat noch nichts davon. Dazu kommen einige kleinere Verletzungen. Bislang ein Flop.
Fazit: Ein paar weitere Akteure hätten beinahe den unrühmlichen Sprung unter die Flops geschafft. Nur knapp verpasst hat ihn der Schalker Lewis Holtby. Seine Auftritte in den ersten Spielen waren zu überheblich, Magath strafte seinen Jungstar ab, seitdem sitzt dieser auf der Bank. Holtby rettet alleine der Welpenschutz (gerade 19 geworden). Möchte er sich dauerhaft bei den Knappen etablieren, muss er nach seiner Rückkehr von der U 20-WM zurückhaltender agieren. Ebenso knapp den Sprung verpasste Alexander Baumjohann. Zweifelsfrei ein großes Talent, doch was ging im Kopf seines Managements vor, als man ihm zu einem Wechsel zum FC Bayern riet. Der kam bei weitem zu früh. Für ihn wäre ein Mittelklasse-Verein die beste Wahl gewesen – oder sogar ein Verbleib bei M’gladbach.