Ryan Gravenberch steht auf der Liste vieler Topklubs in Europa – alles deutet darauf hin, dass der FC Bayern den Zuschlag erhält. Der Transfer bietet neben Chancen allerdings auch einige Risiken.
Auf dem Transfermarkt wird es für den FC Bayern immer schwieriger sich im Werben um Toptalente gegen finanzstärkere Klubs aus England, Spanien und Italien durchzusetzen. Bei Ryan Gravenberch von Ajax Amsterdam scheint der Rekordmeister voraussichtlich aber den Zuschlag zu erhalten.
Mit der Spielerseite sollen die Verantwortlichen des Bundesliga-Primus bereits eine Einigung erzielt haben. Die Übereinkunft mit Ajax steht noch aus, die Verhandlungen laufen. Sollte der Transfer über die Bühne gehen, dürfen die Bayern sich auf die Fahne schreiben, europäische Topklubs ausgestochen zu haben.
Box-to-Box-Spieler aus dem Lehrbuch
Die Qualitäten des 19-Jährigen sind offensichtlich. Mit 1,90 Meter Körpergröße bringt Gravenberch eine starke Physis mit, die ihm bei Defensiv- wie auch bei Offensivaktionen in die Karten spielt. Zusätzlich zu den körperlichen Attributen lässt aber auch die Spielweise des Achters Parallelen zu Paul Pogba erkennen.
Gravenberch darf definitiv als Box-to-Box-Spieler aus dem Lehrbuch bezeichnet werden. Er ist laufstark, trotz seiner Größe technisch versiert und bringt einen strategischen Aspekt ins Spiel, der auf seiner Position im zentralen Mittelfeld ebenso wichtig ist, wie sein außerordentlich gutes Passspiel. Zudem kommt Gravenberch auch auf ein ordentliches Tempo, wenn er einen Sprint ansetzt.
Im Schatten von Goretzka
Bei einem Wechsel an die Säbener Straße wird sich Gravenberch allerdings häufiger mit einem Bankplatz vorliebnehmen müssen. An Joshua Kimmich und Leon Goretzka führt so schnell kein Weg vorbei. Da Goretzka jedoch häufiger mit Verletzungen zu kämpfen hat, würden sich mit Sicherheit ausreichend Einsatzzeiten für Gravenberch ergeben, um die Entwicklung des Niederländers voranzutreiben.
Ersatz für Goretzka fehlt den Münchnern ohnehin, das offenbarte seine viermonatige Pause aufgrund von Problemen mit der Patellasehne. Gravenberch könnte die Rolle als Backup ideal ausfüllen – Corentin Tolisso, Marc Roca, Marcel Sabitzer und Jamal Musiala gelang dies im Kollektiv bis jetzt nur bedingt.
Konstanz fehlt noch
Konstant ruft Gravenberch sein Potenzial noch nicht ab. Er ist bei Ajax zwar gesetzt, wird in der Eredivisie aber nicht konsequent Woche für Woche auf höchstem Niveau gefordert. Nach einer Corona-Infektion im Februar fand sich das Megatalent einige Spiele in Folge nur auf der Bank wieder.
Auch bei Oranje gab es einen kleinen Rückschritt für Gravenberch. Obwohl er bereits zehn Einsätze für die Elftal absolvierte, ging es für den Rechtsfuß in der Länderspielpause vor einer Woche nur zum U21-Auswahlteam. Louis van Gaal nannte als Begründung dafür „eine sehr schlechte Phase“ des Youngsters.
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