Marcus Rashford ist bei Manchester United in dieser Saison endlich der erwartete Unterschiedsspieler. Manager Erik ten Hag verteilte ein Sonderlob für seinen Schützling – sieht aber auch die Gefahr, dass der Hochbegabte schnell wieder in alte Muster verfällt.
Erik ten Hag war nach dem gestrigen 2:0-Sieg über Rivale Leeds United bestens aufgelegt. Mit dem achten Sieg aus den vergangenen zehn Ligapartien sitzt Manchester United nun mit zwei Punkten Rückstand Stadtrivale Manchester City im Nacken. Einer, der sinnbildlich für den Aufschwung der Red Devils steht, ist Marcus Rashford.
„Sie haben mich im August und September gefragt, ob ich glaube, dass ich einen Spieler in meinem Kader habe, der 20 Tore schießen kann“, erinnerte sich ten Hag am gestrigen Sonntag, „und ich habe bestätigt, dass ich glaube, dass er das kann.“ Mit „er“ ist Rashford gemeint, der mit seinem 13. Treffer im 15. Pflichtspiel seit der WM mehr als jeder andere Spieler getroffen hat.
Zwölf Tore in der Premier League machen den 25-Jährigen zu Uniteds Toptorjäger, insgesamt stehen für den Rechtsfuß 29 direkte Torbeteiligungen in 34 Spielen zu Buche. Für ten Hag ist der Linksaußen „definitiv“ einer der besten Angreifer in Europa: „Ich war vom ersten Moment an überzeugt, ich war wirklich begeistert, mit ihm zu arbeiten. Ich dachte, dass ich mehr aus ihm herausholen könnte.“
Bleibt der Sturzflug aus?
Nach einer Spielzeit 2021/22 zum Vergessen lag bei Rashford einiges an Potenzial brach. Unter Ralf Rangnick wechselte der 51-fache Nationalspieler ständig zwischen beiden offensiven Außenbahnen und dem Sturmzentrum hin und her. Die Ausbeute von nur fünf Saisontreffern war Rashfords schlechteste Spielzeit als Profi. Unter ten Hag bleibt der Engländer größtenteils auf der linken Seite.
„Er hat so viele Fähigkeiten und ein so großes Potenzial, da kann noch mehr kommen“, führt der niederländische Coach weiter aus, „wenn er gut arbeitet, wird er noch mehr Tore schießen, denn er kann mit dem linken Fuß, dem rechten Fuß und mit dem Kopf treffen.“ Die Gefahr, dass Rashford seine Leistungsgrenze auf Dauer nicht vollständig ausreizen kann, bleibt jedoch.
„Dann wird das Toreschießen aufhören“
„Wenn du jetzt damit zufrieden bist, wird es aufhören“, warnt ten Hag, „denn Zufriedenheit führt zu Faulheit, man muss jeden Tag weiter investieren. Wenn er das tut und sich in jedem Spiel konzentriert und die Energie und den Glauben mitbringt, wird er auch weiterhin Tore schießen. Wenn er den Fokus verliert, wird das Toreschießen aufhören, ganz klar.“ Derzeit ist Rashford aber auf bestem Wege, die lange verlorengeglaubte Konstanz zu halten.
Weitere Infos