HSV: Krisensitzung anberaumt
Beim Hamburger SV brennt der Baum. Die Mannschaft rennt den Ansprüchen hinterher, der Sportdirektor ist angeknockt, der Vorstands-Chef umstritten und der Trainer wirkt ratlos. Am Sonntag trifft sich die Vereinsführung zur Krisensitzung.
Der Hamburger SV steckt tief im Mittelmaß. Im zweiten Jahr in Folge drohen die Hanseaten, die internationalen Plätze zu verpassen. Platz 9 mit 21 Punkten – deutlich zu wenig für die Hamburger Klubführung. Diese rief Anfang der Woche eine gemeinsame Sitzung für Sonntag ein.
Abhängig vom Ausgang des Spiels gegen Borussia Mönchengladbach am Freitagabend könnte es sich um die erste Krisensitzung handeln. Die Stimmung ist jedoch auch unabhängig des Ausgangs des letzten Hinrundenspiels getrübt. Möglicherweise müsse man „unpopuläre Maßnahmen“ ergreifen, berichtet das ‚Hamburger Abendblatt‘.
Der Stuhl des Trainers Armin Veh scheint erstmals zu wackeln. Bisher fingen Klubchef Bernd Hoffmann und Sportdirektor Bastian Reinhardt das Gros der Kritik ab. Doch sechs Siege bei sieben Niederlagen aus 16 Spielen, gepaart mit lustlosen und uninspirierten Auftritten, fallen auch irgendwann auf den Trainer zurück.
Hoffmann ist bei vielen Fans seit Jahren nicht gut gelitten, Reinhardt mangelt es spätestens nach der Attacke von Aufsichtsrat Peter Becker an vereinsinternem Rückhalt. Becker hatte Reinhardts Bestellung zum Vorstand und Sportdirektor als Fehler bezeichnet: „In den Vorstand gehört exzellente sportliche Kompetenz – und kein Berufsanfänger.“
Trainer Veh wirkt konzeptlos, erst nach Wochen erkannte er, nicht das Spielermaterial für sein favorisiertes 4-2-3-1 zu haben. Dann nahm er die Routiniers Ruud van Nistelrooy und Zé Roberto gezielt in die Pflicht, um wenig später anzukündigen, nicht mehr auf Namen, sondern nur noch auf Fitness zu setzen. Zé Roberto steht vor seinem Abschied, van Nistelrooy droht die Bank. Und den HSV erwarten stürmischen Zeiten – auch abseits des Platzes.
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