VfL Wolfsburg: Littbarski bleibt – für wie lange?
Nach einer Krisensitzung des Aufsichtsrats steht fest, dass Pierre Littbarski Trainer des VfL Wolfsburg bleibt. Wie lange er diese Position noch ausfüllen darf, ist ungewiss. Dabei trägt er am wenigsten Schuld an der aktuellen Misere der Millionentruppe.
Runde zwei Stunden tagte am Montag der Aufsichtsrat des VfL Wolfsburg. Die sportliche Situation des Klubs ist katastrophal. Mit Millionen aufgerüstet, taumelt die Mannschaft um Superstar Diego in Richtung zweite Liga. Platz 17 weist die aktuelle Tabelle aus. Selbst der zuletzt engagierte Auftritt gegen den 1. FC Nürnberg reichte nicht zum Sieg.
Pierre Littbarski hat sich seine erste Station in vorderster Front bei einem deutschen Profiklub mit Sicherheit anders vorgestellt. Der Interims-Trainer wirkte in Interviews zuletzt fahrig und müde. Die Ratlosigkeit über die Leistungsverweigerung, die seine Profis streckenweise an den Tag legen, steht dem Weltmeister von 1990 förmlich ins Gesicht geschrieben.
Noch lässt ihm der Aufsichtsrat Zeit, eine Lösung für die sportliche Misere zu finden. Am Montag fiel keine Entscheidung gegen den Trainer, aber auch keine für ihn. Manager Dieter Hoeneß sträubt sich noch, den zweiten Trainer in kurzer Zeit zu entlassen. Verliert der VfL am kommenden Sonntag im Abstiegsduell beim VfB Stuttgart, dürften diese Hemmungen fallen. Gerüchteweise buhlt Hoeneß seit der Entlassung von Steve McClaren um den ehemaligen Hoffenheimer Ralf Rangnick. Der vermeintliche kurzfristige Retter Hans Meyer sagte ab.
Dabei wäre Littbarski nur ein Bauernopfer. Nicht er hat die verkorkste Transferpolitik zu verantworten, in Zuge derer der beste Stürmer mitten in der Saison den Verein wechselte. Dieter Hoeneß ist es bisher nicht gelungen, mit den ausufernden Mitteln des VW-Klubs eine Mannschaft zu formen. Der Absturz der Millionentruppe in die Zweitklassigkeit droht. Hoeneß' letzte Hoffnung ist der Trainer. Wie auch immer dieser ab nächster Woche heißen wird.
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