Bundesliga

Das FussballTransfers-Zwischenzeugnis: TSG Hoffenheim (9/18)

Das Transferfenster ist seit Ende August geschlossen, die ersten Spieltage sind absolviert. Zeit für ein Zwischenfazit. FussballTransfers stellt die Transferpolitik der Bundesligisten auf den Prüfstand. Wer ist Volltreffer, wer Verstärkung, wer nur Mitläufer und welcher Neuzugang enttäuscht bislang?

von Tobias Feldhoff
3 min.
TSG Hoffenheim Takashi Usami @Maxppp

Volltreffer:

Fehlanzeige

Verstärkung:

Takashi Usami (Gamba Osaka/Leihe): Beim FC Bayern blieb dem kleinen Dribbler der Durchbruch versagt. Zu stark war die Konkurrenz beim Rekordmeister. In Hoffenheim kommt Usami hingegen regelmäßig zum Einsatz und stellt unter Beweis, dass er durchaus über die Klasse verfügt, einem Bundesligateam seinen Stempel aufzudrücken. Bei der TSG ist der 20-Jährige mit vier Torbeteiligungen bislang bester Scorer. Für drei Millionen Euro könnte der Verein Usami im kommenden Sommer fest verpflichten – nach aktuellem Stand spricht nichts dagegen.

Matthieu Delpierre (VfB Stuttgart/ablösefrei): Wegen anhaltender Verletzungsprobleme hatte der Franzose beim VfB keine Perspektive mehr. Den Weg von den Schwaben in den Kraichgau hatten schon vor Delpierre einige Akteure in Angriff genommen. Für den 31-Jährigen entpuppt sich die Luftveränderung als großer Glücksfall. Nicht immer restlos überzeugend, aber in den letzten Wochen solide, organisiert Delpierre die Defensive der Hoffenheimer. Die mangelnde Spielpraxis der vergangenen Jahre holt der kopfballstarke Defensivmann langsam aber sicher auf.

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Mitläufer:

Joselu (Real Madrid II/6 Mio.): Sechs Millionen Euro für einen Spieler aus der zweiten spanischen Liga ist ein gewagtes Unterfangen. Mangelnde Risikobereitschaft kann man Babbel wahrlich nicht vorwerfen. Ausgezahlt hat sich die Personalie bislang allerdings nur bedingt. In einigen Partien wirkte Joselu trotz hervorragender Deutschkenntnisse noch wie ein Fremdkörper. Anlagen für einen guten Bundesligaspieler sind aber durchaus vorhanden. Schafft das Team den Weg zu besserem Fußball, ist auch beim 22-jährigen Deutsch-Spanier noch eine Leistungssteigerung drin.

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Enttäuschung:

Eren Derdiyok (Bayer Leverkusen/5,5 Mio.): In Leverkusen nicht mehr richtig gebraucht, wechselte der Schweizer im Sommer für viel Geld nach Hoffenheim. Den rechten Draht zum Spiel hat der 24-Jährige noch nicht gefunden. Dabei verfügt Derdiyok eigentlich über alle Anlagen, die ein Klasse-Bundesligaspieler braucht. Zuletzt ließ ihn Babbel vermehrt auf der Bank schmoren, dabei überzeugte auch Joselu nicht.

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Tim Wiese (Werder Bremen/ablösefrei): Praktisch gegen die gesamte Anhängerschaft von 1899 hat sich Markus Babbel durchgesetzt, um den bisherigen Leistungsträger Tom Starke durch Wiese zu ersetzen. Der Ex-Bremer sollte dabei helfen, das Team in Richtung internationaler Wettbewerb zu führen. Was dann folgte, war aus Wieses Sicht ein einziges Desaster. Die Abwehr stand schlecht, er selbst strahlte auch keine Sicherheit aus und verlor mit den Hoffenheimern die ersten vier Pflichtspiele der Saison. Seitdem Wiese an den Adduktoren verletzt ist, läuft es für die Mannschaft besser. Daraus einen direkten Zusammenhang abzuleiten, wäre aber wohl etwas zu gewagt.

Patrick Ochs (VfL Wolfsburg/Leihe): Zwei sehr durchwachsene Einsätze, dreimal über 90 Minuten auf der Bank. Von der Leihgabe hatte sich Babbel wesentlich mehr versprochen. Die Dynamik seiner besten Tage ist dem 28-Jährigen offenbar etwas abhanden gekommen. Will er, dass ihn Hoffenheim im kommenden Sommer fest verpflichtet, muss er sich deutlich steigern.

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Ohne Bewertung: Chris (VfL Wolfsburg/ablösefrei), Filip Malbasic (FK Rad Belgrad/1,2 Mio.), Stephan Schröck (SpVgg Greuther Fürth/ablösefrei)

Fazit: Markus Babbel wollte sein Team für den Angriff auf den internationalen Wettbewerb verstärken. So richtig aufgegangen ist der Plan des ehemaligen Verteidigers bislang nicht. Nach katastrophalem Saisonstart hat sich das Team immerhin gefangen. Bessere Ergebnisse einzufahren, wird dennoch schwierig. Denn viele Spieler stehen immer noch unter dem Einfluss des schlimmen Unfalls von Teamkollege Boris Vukčević, der weiterhin im künstlichen Koma liegt.




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