Noah Katterbach hatte unter Steffen Baumgart einen äußerst schweren Stand. Beim FC Basel zeigt der junge Linksverteidiger seit der Winterpause, warum im DFB-Nachwuchs so große Stücke auf ihn gehalten werden.
Noah Katterbach galt lange Zeit als nächstes großes Toptalent für die Bundesliga-Mannschaft des 1. FC Köln. Unter Steffen Baumgart stagnierte die Entwicklung des hochveranlagten Außenverteidigers dann aber. Zum Einsatz kam Katterbach kaum noch, Spielpraxis musste sich der 20-Jährige in Kölns Regionalliga-Team holen.
„Ich sehe ihn aktuell nicht in der ersten Elf und auch noch nicht auf dem Niveau, dass ich ihn jederzeit bringen würde“, sagte Baumgart im August über den Youngster, der seit seinem siebten Lebensjahr für den FC Köln spielte. Viel änderte sich bis zur Winterpause nicht. Lediglich 15 Minuten durfte Katterbach gegen die TSG Hoffenheim (0:5) ran, in den restlichen Bundesligapartien stand er nicht einmal im Kader.
Leistungsexplosion in Basel
Der FC Basel sicherte sich im Winter die Dienste des Gewinners der goldenen Fritz-Walter-Medaille von 2018 und 2020. Per Leihe wechselte Katterbach zum Schweizer Vorzeigeklub und blüht auf. In sieben Spielen für die Rot-Blauen sammelte der U21-Nationalspieler zwei Assists und einen eigenen Treffer.
Haben die Geißböcke sich etwa verzockt? Schließlich besitzen die Basler eine Kaufoption für Katterbach. Dem Vernehmen nach kann der Tabellendritte der Super League den ballsicheren Mann für links hinten für 1,5 Millionen Euro festverpflichten. Ein Schnäppchen angesichts der steilen Karriere, die Katterbach aufgrund seiner Leistungen im Jugendbereich prognostiziert wird.
Zweiter „Fall Wirtz“?
Doch ganz aus dem Rennen sind die Domstädter nicht. Sollte Basel die Kaufoption ziehen, besitzt Köln eine Rückkaufoption. Die Höhe dieser ist allerdings nicht bekannt. Zeigt Katterbachs Formkurve weiterhin nach oben, wird sein derzeitiger Klub den Passus wohl nutzen – dann müssen die Verantwortlichen am Geißbockheim entscheiden, ob sie doch mit Katterbach planen und dafür nochmal tiefer in die Tasche greifen.
Auch wenn Baumgart seit seiner Ankunft wenig auf das Eigengewächs setzte, müsste Köln den dauerhaften Verlust des Talents genau abwägen. Im Hinterkopf schwirrt noch der schmerzhafte Abgang von Ausnahmetalent Florian Wirtz zu Lokalrivale Bayer Leverkusen. Auch wenn die Wellen der Empörung bei Katterbach wohl nicht ganz so hoch schlagen würden wie bei Wirtz, bei steiler Entwicklung von Katterbach dürften dennoch einige Fragen auftauchen.
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