Bayern-Deals: Die drei Prioritäten für Eberl
Seit Monaten arbeitet Max Eberl an wichtigen Vertragsverlängerungen beim FC Bayern. Zuletzt tütete der Sportvorstand mehrere Unterschriften ein. Weitere sollen folgen.
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Manuel Neuer hat sich bis 2026 gebunden, Alphonso Davies und Jamal Musiala jeweils bis 2030: Den Vorwurf, noch keine komplizierten Vertragsfragen für den FC Bayern gelöst zu haben, ist Max Eberl damit los. Doch andere wichtige Personalien bleiben noch ungelöst. FT zeigt Eberls Prioritätenliste:
Prio 3: Leroy Sané
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Sanés Vertrag läuft am Saisonende aus, bislang hat der Musiala-Kumpel noch kein Angebot zur Verlängerung erhalten. Die seit Jahren schwankenden Leistungen des hochbegabten Flügelstürmers sorgen dafür, dass die Bayern aktuell eine Trennung favorisieren, obwohl Sané sogar zu einer größeren Gehaltsreduzierung bereit sein soll. Zudem ist absehbar, dass der auf seine überlegenen Sprintfähigkeiten angewiesene 29-Jährige in den kommenden Jahren eher abbauen als zulegen wird.
Sané hat dennoch einen Markt in England, wurde zuletzt beim FC Chelsea, Tottenham Hotspur und Manchester United gehandelt. Auch der FC Barcelona verfolgt die Situation um den Linksfuß. ‚Sport1‘ spekulierte unlängst, dass Sané bald die Reißleine ziehen, dem FC Bayern zuvorkommen und seinen Abschied im Sommer selbst verkünden werde. Das würde Vincent Kompany ärgern, denn der Münchner Cheftrainer ist nicht nur ein ehemaliger Mitspieler von Sané, sondern auch sein größter Fürsprecher im Klub.
Prio 2: Dayot Upamecano
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Genau wie Sané gehörte auch Upamecano in den vergangenen Jahren zu den großen Inkonstanten bei den Bayern. Fehlerfrei ist der 26-jährige Innenverteidiger noch immer nicht, doch Kompany stabilisierte ihn seit Sommer merklich. Die hohe Verteidigungslinie ist wie zugeschnitten auf den schnellen Upamecano, der deshalb über 2026 hinaus verlängern soll. Die Unterschrift sollte bestenfalls noch vor dem Sommer erfolgen, damit die Bayern ausschließen können, unter akuten Verkaufsdruck zu geraten. Auf der anderen Seite kommen die großen Champions League-Spiele, in denen Upamecano in den vergangenen Jahren regelmäßig patzte, erst noch.
Der französische Nationalspieler zeigte zuletzt gegen Celtic Glasgow (2:1) und Bayer Leverkusen (0:0) starke Leistungen. Sportdirektor Christoph Freund lobte daher: „Dayot befindet sich auf einem richtig guten Weg. Er ist eine Führungspersönlichkeit geworden. Er spielt stark und konstant auf einem hohen Level. Ich freue mich sehr für ihn, weil er immer wieder viel Kritik ausgesetzt war. Wir hoffen, dass er lange eine prägende Rolle beim FC Bayern spielt.“ Die Gespräche zwischen den Parteien laufen. Im Raum steht ein neues Arbeitspapier bis 2029 samt Option auf ein weiteres Jahr.
Prio 1: Joshua Kimmich
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Nachdem er in der vergangenen Saison arg angezählt und zwischenzeitlich nach hinten rechts versetzt worden war, ist Kimmich mittlerweile wieder der Dirigent und Fixpunkt im Bayern-Mittelfeld. Längst liegt das Münchner Angebot zur Verlängerung auf dem Tisch, doch der 30-Jährige ziert sich. Kimmich hat die fehlende Rückendeckung der vergangenen Jahre ebenso wenig vergessen wie den Plan, ihn im vergangenen Sommer zu verkaufen.
Zudem weiß der Rechtsfuß, dass sich ihm in diesem Sommer wohl zum letzten Mal die Möglichkeit bietet, ablösefrei zu einem europäischen Topklub zu wechseln. Real Madrid, der FC Barcelona, der FC Liverpool und Manchester City kommen für Kimmich infrage. Eberl sagte zur Sachlage erst am Samstagabend bei ‚Sky‘: „Wir wissen genau, was wir wollen, Josh weiß, was wir wollen. Er möchte bei Bayern München bleiben, er möchte die Champions League gewinnen. Wenn er nicht bleiben wollen würde, würden wir nicht reden.“ Nun gelte es, die Verlängerung „noch über die Ziellinie zu bringen“.
Weitere auslaufende Verträge
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Auch die Arbeitspapiere der Backups Sven Ulreich (36), Eric Dier (31) und Thomas Müller (35) laufen am Saisonende aus. Bei allen drei zeichnen sich aber erst späte Entscheidungen ab. Leon Goretzka (30), Serge Gnabry (29) und Raphaël Guerreiro (31) sind noch bis 2026 gebunden. In ihren Fällen herrscht angesichts ihres Status und Alters aber kein Druck in Sachen Verlängerung, da kein großer Marktwertverlust droht.
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