Nach Kritik „unter der Gürtellinie“: BVB-Sorgenkinder überzeugen
Mit dem 2:1-Sieg über RB Leipzig gelang Borussia Dortmund der dringend benötigte Befreiungsschlag. Dabei konnten vor allem zwei Spieler überzeugen, die zuletzt deutlich in der Kritik standen.
Nach dem 2:1-Heimsieg über RB Leipzig, das zuletzt 19 Spiele in Serie ungeschlagen blieb, herrscht bei Borussia Dortmund kollektives Aufatmen. Der Wind für Trainer Nuri Sahin wurde zuletzt deutlich rauer nach dem Aus im DFB-Pokal und den Niederlagen beim FC Augsburg (1:2) und Real Madrid (2:5), der Erfolgsdruck war entsprechend groß.
„Ich wusste ja, als ich den Vertrag hier unterschrieben habe, dass ich im Spotlight stehen werde – gerade, wenn es nicht läuft“, sagte Sahin bei ‚Sky‘ nach der Partie gegen Leipzig und verteilte ein Lob an seine Spieler: „Die Jungs haben das richtig gut gemacht, nicht nur kämpferisch, sondern auch fußballerisch eine Top-Leistung gebracht. So stellt man sich das vor. Das war über 90 Minuten unser bestes Spiel der Saison.“
Einen großen Anteil daran hatte einer, der in den zurückliegenden Wochen ebenfalls mächtig in der Kritik stand: Maximilian Beier. Der 30-Millionen-Einkauf wurde oft von Sahin gelobt, aber bislang erst zweimal über die vollen 90 Minuten eingesetzt. Am gestrigen Samstag gelangen dem 22-Jährigen mit einer Vorlage und einem Treffer seine ersten beiden Scorerpunkte für den BVB.
„Wurde vernichtet“
Angesprochen auf Beiser Leistungen wurde Sahin deutlich im Bezug auf die Kritik an den Youngster: „Da müssen wir schon aufpassen. Ich habe gerade im Fernsehen gesehen, dass es sein zwölftes Pflichtspiel für Borussia Dortmund war. Er ist deutscher Nationalspieler, ein junger Bursche. Wie der vernichtet wurde, war Wahnsinn. Für ihn freut es mich extrem.“ Auch angesichts des vollen BVB-Lazaretts dürften Beier nach dem gestrigen Auftritt weitere Startelfeinsätze winken.
Ebenfalls freischwimmen konnte sich auch Emre Can. Der BVB-Kapitän lieferte in der Innenverteidigung an Seite von Nico Schlotterbeck eines seiner besten Saisonspiele ab. Im Anschluss an die Partie erhielt Can ein Sonderlob von ‚Sky‘-Experte Lothar Matthäus, welches dem 30-jährigen DFB-Profi ersichtlich nah ging.
„Wenn ich ehrlich sein darf, das ist Balsam für die Seele“, sagte Can, „ich bin auch nur ein Mensch. Es ist nicht schön, Kritik zu bekommen. Ich habe Fehler gemacht. Wenn es unter die Gürtellinie geht, wie letzte Woche, dann tut das nicht gut. Ich versuche nur, mein Herz auf dem Platz zu lassen. Es klappt nicht leider immer, aber ich versuche es.“
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