Meinung Bundesliga

Erstes Fazit: Die Bayern haben sich dreifach verzockt

Das Transferfenster hat geschlossen und somit ist auch die erste Einkaufsperiode von Max Eberl als Sportvorstand passé. FT sagt: An drei Stellen hat sich der Rekordmeister nach jetzigem Stand verzockt.

von Lukas Hörster
2 min.
Max Eberl macht ein Selfie @Maxppp

Die Personalie Tah

Schon früh im Sommer wurde klar: Die Bayern wollten Jonathan Tah (28) als Abwehr-Stabilisator holen. Mittlerweile weiß man, dass bis zu 30 Millionen Euro von Bayer Leverkusen als Ablöse aufgerufen wurden. Für dieses Geld holte der Rekordmeister aber lieber früh im Sommer Linksfuß Hiroki Ito (25) vom VfB Stuttgart. Dieser fällt nun mit einem Mittelfußbruch noch monatelang aus.

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Tah würde dabei gerade in der aktuellen Situation sofort weiterhelfen. Dayot Upamecano (25) und Minjae Kim (27) wackelten zum Start bedenklich und stecken sich mitunter mit ihrer Fehleranfälligkeit gegenseitig an. Mit Matthijs de Ligt (24/Manchester United) wurde der konstanteste Innenverteidiger der vergangenen beiden Jahre unter Marktwert verkauft, da der Aufsichtsrat Einnahmen forderte. Dass die Position weder qualitativ noch quantitativ ausreichend besetzt ist, wurde auch den Bayern kurz vor Schluss klar. Deshalb fragte Eberl, so erklärte er selbst, nochmal in Leverkusen wegen Tah an. Und handelte sich einen Korb ein, den er sicherlich auch vorangegangenen Verhandlungsrunden zu verdanken hatte.

Die Personalie Palhinha

Mit einem Jahr Verspätung landete João Palhinha nun doch noch in München. Auffällig: Der 51-Millionen-Einkauf verbrachte die ersten drei Pflichtspiele nur auf der Bank. Vincent Kompany setzt im Zentrum aktuell auf die spiel- und formstarke Kombination aus Joshua Kimmich (29) und Aleksandar Pavlovic (20). Absolut nachvollziehbar, sind beide doch prädestiniert für das anspruchsvolle und variable Aufbauspiel des neuen Trainers.

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Palhinha dagegen ist ein Abräumer, wie man ihn gerne im Kader weiß. Doch für eine Rolle als Joker oder Teilzeitarbeiter war der Portugiese zu teuer. Zudem wurde Palhinha ziemlich sicher eigentlich als Soforthilfe geholt – seinem Alter von 29 Jahren entsprechend. Abschreiben darf man den physisch starken Rechtsfuß natürlich noch lange nicht, gerade gegen offensivstarke Gegner kann Palhinha wichtig werden. Doch aktuell stellt sich erstmal die Frage, ob Eberl da nicht etwa einen teuren Spieler geholt hat, den sein neuer Trainer gar nicht als Stammkraft einplant. Ist das der Fall, hat sich der Sporvorstand auch in dieser Personalie verzockt. Denn Palhinhas Wiederverkaufswert hält sich in Grenzen.

Die Personalie Goretzka

Auch weil Palhinha kam, ist für Großverdiener Leon Goretzka kein Platz mehr im Kader. Die Aussicht auf Spielzeit ist gering. Das wurde dem Ex-Nationalspieler „klar kommuniziert“, wie Eberl betonte. Mehr noch: Der 29-Jährige fehlte im DFB-Pokal beim 4:0-Sieg bei Preußen Münster sogar komplett im Kader. Der Plan dahinter war klar: Signale an den Spieler sowie andere Klubs senden, dass Goretzka zum Verkauf steht.

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Doch schnell stellte Goretzka intern klar, bleiben zu wollen. Ohnehin wäre für ihn nur ein Wechsel zu einem absoluten Topklub infrage gekommen. Ein solcher biss nicht an und so haben die Bayern nun einen meinungsstarken, aber unzufriedenen Ex-Führungsspieler im Kader. Goretzkas Wert fällt somit weiter. Kommt es zur Trennung im Winter, dann wohl nur zu ganz schlechten wirtschaftlichen Konditionen aus Münchner Sicht.

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