Bayer-Boss kündigt an: „Werden wohl einen großen Verkauf haben“
Bayer Leverkusen will die Meistermannschaft zusammenhalten. Auf allen Positionen wird das aber wohl nicht gelingen, wie Fernando Carro einräumt.
Bayer Leverkusen hat die erste Meisterschaft der Klubgeschichte gewonnen, das Triple soll folgen. Und auch im nächsten Jahr will die Werkself – immer noch angeführt von Xabi Alonso – wieder um Titel mitspielen. Geschäftsführer Sport Simon Rolfes erklärte schon im März: „Es wird keinen Ausverkauf geben. Wir werden auch nächste Saison eine Top-Mannschaft haben.“
Dennoch werden die Leverkusener wohl den Verlust eines Leistungsträgers hinnehmen müssen. Denn ohne Verkäufe wird es auch keine qualitativ hochwertigen Neuzugänge geben, wie Klubchef Fernando Carro im Interview mit der spanischen Zeitung ‚as‘ betont.
„Großer Verkauf“
Danach gefragt, ob Bayer auf dem anstehenden Sommertransfermarkt aktiv werden wird, antwortet der 59-Jährige: „Das kommt auf unsere Verkäufe an. Wir sind ein Klub, der jedes Jahr einen großen Verkauf machen muss, um Neuverpflichtungen zu refinanzieren. Wir werden deshalb wohl einen großen Verkauf haben. Und der gibt uns dann das Geld für zwei, drei Neuzugänge.“
Um welchen Spieler es sich dabei handeln könnte, erwähnt er nicht. Nur so viel: Florian Wirtz wird es nicht sein. Carro ist sich sicher: „Es gibt Interesse von vielen Vereinen. Aufgrund unserer Beziehung zu seinen Eltern, die auch seine Berater sind, ist es ihre Idee, bei uns weiterzumachen.“ Im Sommer 2025 könnte das aber anders aussehen, wie Carro durchblicken lässt: „Du kannst im Fußball nicht länger als ein Jahr planen.“
Über den Umstand, dass Wirtz überhaupt in Leverkusen spielt, sagt er: „Das ist der Verdienst von Simon Rolfes. Er hat ihn bereits beobachtet, als noch zwölf oder 13 war. Er hatte viele Treffen mit seinen Eltern. Köln hatte ihn nicht langfristig gebunden und das haben wir genutzt, damit er nicht zu Bayern, Gladbach oder Hoffenheim geht.“ Allgemein seien dem Wirtz-Transfer „mehrere Jahre“ Arbeit vorausgegangen.
Carro über Alonso-Deal
Auch die Verpflichtung von Xabi Alonso erfolgte nach einem längeren Vorlauf, so Carro. „Wir scouten nicht nur Spieler, sondern auch Trainer. Sein Name ist auf unseren Listen aufgetaucht, lange bevor wir das erste Mal mit ihm gesprochen haben. Im Sommer 2021 hatten wir Jobinterviews mit mehreren Trainern. Rolfes selbst hat da noch nicht mit Xabi gesprochen, aber er war auf unserem Radar“, erklärt der gebürtige Spanier.
Und weiter: „Wir haben schlussendlich Gerardo Seoane verpflichtet und wurden mit ihm Dritter. In die nächste Saison sind wir dann aber schlecht gestartet. Wir sind kein Klub, der um die Abstiegsränge mitspielt und deshalb mussten wir etwas tun. Wir haben mit Xabi gesprochen und uns entschieden, dass er unsere oberste Priorität ist.“ Der Rest ist Geschichte: Alonso übernahm Bayer im Oktober 2022 als Tabellen-17. Rund eineinhalb Jahre später kann er sich Meistertrainer nennen.
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