Goldjunge Bischof: Dank Stahlbad zum heißen Eisen
Tom Bischof gehört zu den Toptalenten in Deutschland. Im Sommer ist er Stand jetzt ablösefrei zu haben. Das lockt natürlich zahlreiche Interessenten an.
Nicht nur sein Freistoßtreffer am Samstag beim 4:3-Sieg gegen RB Leipzig sorgte dafür, dass Tom Bischof in der FT-Topelf des Spieltags landete. Schon länger ist der spielstarke Linksfuß in aller Munde. Der DFB zeichnete den 19-Jährigen zuletzt sogar mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold für den besten deutschen Spieler seines Jahrgangs aus.
In seiner dritten Profisaison hat Bischof bei der TSG Hoffenheim endlich den Sprung zum Stammspieler geschafft. In einer lange dysfunktionalen Truppe setzt der Youngster die Akzente, trägt den Ball gerne durchs Mittelfeld und scheut dabei kein Risiko. Hat er das Spielgerät am Fuß, sucht er den Weg nach vorne. Dabei bekleidet der gelernte Zehner nun eine tiefere Rolle im Mittelfeld. Diese kaschiert auch Bischofs großes Defizit: Die mangelnde Endgeschwindigkeit (Topspeed rund um 30 km/h).
Dafür ist Bischof schnell im Kopf. „Meine Kreativität kann der Mannschaft helfen. Die macht mich als Spieler aus“, gab er sich zuletzt gegenüber vereinseigenen Medien selbstbewusst. Auch defensiv hat sich der U20-Nationalspieler stark verbessert, agiert laufstark wie bissig und scheut keinen Zweikampf. Laut ‚fbref.com‘ führt sogar ligaweit kein Mittelfeldspieler mehr Duelle.
Stahlbad vierte Liga
Eine steile Entwicklung also, die Bischof in der Regionalliga anschob. 18 Mal lief er dort in der vergangenen Saison für die Reservemannschaft der TSG auf. Bischof ordnete zuletzt ein: „Mittlerweile sehe ich es komplett anders, aber in den ersten zwei bis drei Wochen war ich nicht wirklich begeistert davon, dass ich bei der U23 spielen sollte. Ich habe jedoch schnell gemerkt, dass es mir viel bringt.“
Der gebürtige Aschaffenburger weiter: „Ich konnte Spielpraxis sammeln und mich beweisen. Natürlich war ich auch traurig, weil ich gern bei den Profis dabei gewesen wäre, aber ich bin drangeblieben, habe alles gegeben und das hat sich ausgezahlt.“ Und wie. Denn nun ist Bischof in einer karrieretechnisch betrachtet ausgezeichneten Situation. Seinen nächsten Schritt kann er sich quasi aussuchen, ist nun eines der heißesten Eisen auf dem deutschen Transfermarkt.
Großes Interesse an Bischof
Denn sein Vertrag in Hoffenheim läuft am Saisonende aus. Ein Angebot zur Verlängerung liegt vor, doch Bischof hat dank seiner großen Entwicklungsschritte andere Optionen. Das Interesse von Eintracht Frankfurt und RB Leipzig sickerte bereits durch. Schon vor Jahren stand er auch beim FC Bayern auf dem Zettel. Es wäre kaum verwunderlich, wenn die Münchner und weitere Großkaliber ob der großen Gelegenheit auf eine ablösefreie Verpflichtung erneut anklopfen.
FT-Meinung
Für Bischof wäre es ratsam, seinen Vertrag in Hoffenheim zu verlängern. Am besten mit einer Ausstiegsklausel. Bei seinem Jugendklub findet er vor, was ein junger Spieler braucht: Viel Spielpraxis auf Bundesliga-Niveau sowie vergleichsweise überschaubaren Druck in ruhigem Umfeld. Zudem passt Bischof als Spielertyp hervorragend zur rasanten Spielidee des neues Trainers Christian Ilzer. Ein Setting, in dem Bischof weiter reifen könnte, um dann 2026 oder 2027 als gestandener Bundesliga-Spieler den nächsten Karriereschritt zu gehen.
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