Bundesliga: Die Misere der Torhüter
256 Tore erzielten die Bundesligisten vor den Samstagsspielen des zehnten Spieltags insgesamt. Zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison griffen die Torhüter erst 223 Mal hinter sich. Die deutsche Beletage ist derzeit alles andere als ein El Dorado für Hinterleute – und daran sind nicht nur die Offensivreihen der Konkurrenz schuld.
Vier Stammtorhüter fallen verletzt aus. Der Hamburger SV muss ebenso auf seine etatmäßige Nummer eins verzichten wie die Konkurrenz aus Bremen, Wolfsburg und Freiburg. Frank Rost zog sich beim Spiel gegen Bayern München (0:0) einen Teilriss des Außenbandes im Knie zu, Jaroslav Drobny ersetzte ihn ab Minute 42. Und im DFB-Pokal, wo er gegen Eintracht Frankfurt fünfmal den Ball aus dem Netz angelte (5:2).
Unabhängig davon kündigte HSV-Trainer Armin Veh bereits an, dass der Routinier nach seiner Genesung zwischen die Pfosten zurückkehrt. Ebenso unbestritten ist Tim Wiese, den Sebastian Mielitz im Tor von Werder Bremen ersetzt. Das Champions League-Spiel gegen Twente Enschede (1:1) wurde dem Ex-Lauterer zum Verhängnis, eine Innenband-Dehnung im Knie setzt ihn außer Gefecht.
Noch länger als die beiden Nordrivalen wird Simon Pouplin auf der Tribüne sitzen. Der Franzose unterzog sich einer Operation am Knöchel, seinen Platz beim SC Freiburg nimmt Oliver Baumann ein. Ob Pouplin überhaupt zurückkehrt, ist fraglich. Nicht wenige Beobachter halten Baumann für den besseren Torhüter. Derartige Gefahr übt Marwin Hitz nicht aus. Diego Benaglio kehrt nach überstandener Muskelverhärtung am elften Spieltag ins Tor des VfL Wolfsburg zurück.
Anders gelagert sind die Probleme in Köln und Mönchengladbach. Faryd Mondragon brachte sich durch eine Reise zur Nationalmannschaft und eitle Auftritte um seinen Stammplatz in der Domstadt. Logan Bailly hingegen ist aufgrund seiner Leistung vorübergehend freigestellt. Im Heimaturlaub soll er sich mental regenieren. Christopher Heimeroth ersetzt ihn solide, Bailly muss um seinen Platz kämpfen.
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