Für Eintracht Frankfurt läuft es aktuell rund. In der Bundesliga und in der Champions League spielen sich die Adler in einen Rausch. Großen Anteil daran hat Daichi Kamada, doch die Zukunft des effizienten Mittelfeldspielers ist ungewiss.
Die Kaizen-Methode ist bekannt als Konzept, das zur kontinuierlichen Verbesserung anregen soll. Der Begriff setzt sich aus dem japanischen Kai („Veränderung“) und Zen („Verbesserung“) zusammen. In vielerlei Hinsicht lässt sich die Methode deshalb mit Daichi Kamada verknüpfen. Der Offensivspieler ist maßgeblich am anhaltenden Erfolg von Eintracht Frankfurt beteiligt und entwickelt sich seit seiner Ankunft 2019 in Frankfurt immer weiter.
Besonders beeindruckend ist dabei die hohe Effizienz des japanischen Nationalspielers. In der Statistik der Chancenverwertung führt Kamada laut ‚Opta‘ das Ranking an – in ganz Europa. Unter allen Spielern mit mehr als 30 Schüssen weist der Rechtsfuß eine Erfolgsquote von rekordverdächtigen 38,7 Prozent auf.
Damit liegt Kamada vor Erling Haaland (33,9 Prozent), Neymar (29,2 Prozent), Christopher Nkunku (27,1 Prozent) und Robert Lewandowski (26,5 Prozent). Ein klares Indiz dafür, dass der Spielmacher mit Torgefahr in Europas Fußballelite angekommen ist.
Wichtiger Teil des Erfolgs
Frankfurt reitet derzeit ohnehin eine Euphoriewelle. Der Bundesligist qualifizierte sich am gestrigen Abend durch einen 2:1-Erfolg in Lissabon gegen Sporting für das Achtelfinale der Champions League. Den zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer besorgte – wie sollte es anders sein – Kamada vom Elfmeterpunkt.
Auch in der Liga läuft es für das Team von Trainer Oliver Glasner. Derzeit rangiert man auf Platz fünf, nur fünf Punkte hinter Tabellenführer Union Berlin. Der Anschluss an die Spitze ist auch trotz der knappen und umstrittenen Niederlage im Topspiel gegen Borussia Dortmund (1:2) am vergangenen Samstag nicht verlorengegangen.
Vertrag läuft aus
Die Verantwortlichen vom Klub aus der Mainmetropole sehen sich aber mit einer großen Herausforderung konfrontiert. Kamada spielt sich durch seine Leistungen in den Fokus zahlreicher europäischer Vereine. Der FC Everton, der FC Villarreal und Benfica Lissabon sollen angeklopft haben. Die ganz großen Namen waren bislang noch nicht dabei. Hier liegt die Chance für Frankfurt.
Kamada und Mannschaftskollege Evan N’Dicka erhielten Angebote zur Verlängerung. „Jetzt warten wir auf die Rückmeldung. Wir sind mit den Spielern und Beratern im Kontakt und in Gesprächen“, ließ Sportvorstand Markus Krösche zuletzt verlauten.
WM als Schaufenster?
Die Weltmeisterschaft in Katar steht jedoch vor der Tür. Kamada könnte das Scheinwerferlicht des Großturniers in der Wüste nutzen, um auch die Scouts der Topklubs auf sich aufmerksam zu machen. Dass sich der 26-Jährige vor Beginn der WM für einen Abgang oder einen Verbleib entscheidet, ist eher unrealistisch. Derzeit stellt Kamada seine Bosse auf die Geduldsprobe. Auf dem Platz merkt man dem Angreifer seine ungewisse Zukunft aber ganz offensichtlich nicht an.
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