Wechsel-Poker: Xhaka drängt auf Klarheit – drei neue Erben im Gespräch
Granit Xhaka forciert in der Frage nach einem Wechsel eine Entscheidung. Ein Transfer zum FC Arsenal, das ein erstes Angebot offenbar nachbessert, rückt näher. Mönchengladbach hat derweil drei weitere Kandidaten für die Xhaka-Nachfolge auf dem Zettel.
Am Samstag wird Borussia Mönchengladbach zum Saisonausklang gegen Darmstadt 98 antreten. „Ich weiß nicht, ob es mein letztes Spiel für Borussia wird. Sollte etwas kommen, dann setzen der Verein und ich uns zusammen“, sagt Granit Xhaka. Ein Treuebekenntnis klingt anders – und ob der Schweizer nicht vielleicht doch mehr weiß, ist ungewiss. Denn: Der Flirt mit dem FC Arsenal ist in den vergangenen Tagen deutlich heißer geworden.
Nachdem jüngst über Angebote im Bereich von 27,5 bis 43 Millionen Euro berichtet wurde, bessern die Londoner nach. Eine Offerte mit einem Volumen von rund 45 Millionen Euro plus Bonuszahlungen bereiten die ‚Gunner‘s laut ‚kicker‘ vor. Dass aus der Romanze schon bald eine feste Beziehung wird, ist abzusehen.
Und auch wenn Max Eberl eine offizielle Anfrage noch dementiert, gesteht der Sportdirektor ein: „Es ist doch klar, dass er großes Interesse bei Vereinen geweckt hat. Wir müssen abwarten, was noch passiert.“ Xhaka selbst will eine schnellstmögliche Entscheidung. „Es wäre gut, wenn ich bis zur EM wüsste, wo meine Zukunft ab der neuen Saison liegt. Es ist nicht hilfreich, wenn man während einer EM über so etwas nachdenken muss. Deshalb würde ich mich freuen, wenn es schon vorher entschieden wird. Sollte es trotzdem erst danach passieren, hätte ich aber auch damit kein Problem“, gibt der 23-Jährige die Marschroute vor.
Zwei Bundesligaspieler und ein Talent im Fokus
In Mönchengladbach rüstet man sich für den nicht unwahrscheinlichen Fall eines Abgangs des ‚Fohlen‘-Kapitäns. Bislang befanden sich Sebastian Rode, Tonny Vilhena und Ex-Borusse Christoph Kramer in der Verlosung. Neu ins Spiel bringt der ‚kicker‘ die Bundesligaprofis Matthias Ginter (Borussia Dortmund) und Pierre-Emile Höjbjerg (FC Bayern, Leihvertrag beim FC Schalke läuft aus). Ob sie über die Führungsqualitäten verfügen, wie sie Mittelfeldchef Xhaka verinnerlicht hat, müssten die Genannten aber erst noch unter Beweis stellen.
Als Zukunftslösung präsentiert das Fachmagazin Edimilson Fernandes. Der 20-Jährige läuft für den FC Sion auf. In der Europa League konnte der Youngster in acht Auftritten internationale Luft schnuppern. Im Mittelfeld von Sion zieht der Schweizer mit portugiesischen Wurzeln schon in seiner ersten Profisaison die Fäden. Die Bundesliga ist gewiss ein härteres Terrain als die Schweizer Super League. Auf Anhieb wird Fernandes Xhaka kaum dauerhaft ersetzen können – die Personalie wäre ein Transfer mit Perspektive.
FT-Meinung: Xhaka ohne Abstriche eins zu eins zu ersetzen, wird für Max Eberl zur Mammutaufgabe. Der Verlust des Schweizers wird vor allem durch ein starkes Kollektiv aufzufangen sein. Die Gladbacher haben in der jüngeren Vergangenheit bewiesen, dass sie hochkarätige Abgänge von Leistungsträgern (Marco Reus, Dante, Max Kruse, Marc-André ter Stegen) kompensieren können.