Millionen-Nachzahlung: Mainz verliert vor Gericht gegen El Ghazi

von Tristan Bernert
1 min.
Anwar El Ghazi vor Gericht @Maxppp

Als Folge vermeintlich antisemitischer Äußerungen entließ der FSV Mainz 05 seinen ehemaligen Spieler Anwar El Ghazi fristlos. Der klagte und bekommt nun Recht.

Der FSV Mainz 05 hat vor Gericht eine Niederlage erlitten. Laut übereinstimmenden Medienberichten hat das Mainzer Arbeitsgericht dem ehemaligen Mainzer Spieler Anwar El Ghazi recht gegeben, der gegen seine fristlose Entlassung Klage eingereicht hatte. Der 29-Jährige, der im September 2023 einen bis 2025 datierten Vertrag unterschrieben hatte, hat nun Anspruch auf alle vergangenen und zukünftigen Gehaltszahlungen. Insgesamt muss Mainz dem Spieler rund 1,5 Millionen Euro zahlen.

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El Ghazi hatte im Oktober des vergangenen Jahres via Social Media einen Beitrag veröffentlicht, in dem die Nachricht „From the river to the sea: Palestine will be free“ verbreitet wurde, der eine antisemitische Bedeutung zugesprochen wird. Der Spieler wurde daraufhin von den 05ern zunächst freigestellt und wenig später wieder rehabilitiert. Nachdem er jedoch öffentlich beteuerte, seine Aussagen nicht zu bereuen, entließ Mainz ihn fristlos.

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Das Arbeitsgericht entschied nun, dass El Ghazis Äußerungen von der Meinungsfreiheit gedeckt sind und somit keine Kündigung rechtfertigen. Juristisch relevant war dabei nur die zweite Aussage des Niederländers. El Ghazis erster Post erfolgte mehr als zwei Wochen vor seiner Entlassung, wodurch eine 14-Tage-Frist überschritten wurde, innerhalb der eine Kündigung erfolgen muss.

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Neben der Lohnzahlungen ist Mainz juristisch nun auch dazu verpflichtet, El Ghazi weiterzubeschäftigen – also in den Trainingsbetrieb aufzunehmen. Klubanwalt Johan-Michel Menke wird vom ‚kicker‘ jedoch ablehnend zitiert: „Das ist sicherlich nicht das Ziel. Wir haben immer gesagt, dass es darum geht, dass der Spieler einen anderen Arbeitgeber findet.“

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