Der VfB Stuttgart wechselte in der Sommerpause den Sportvorstand. Mit Jan Schindelmeiser und Michael Reschke zeichnen sich also gleich zwei Manager für die Neuzugänge verantwortlich. Beide zogen jeweils eine Top-Verstärkung an Land.
Volltreffer
Santiago Ascacíbar: (Estudiantes de La Plata/ 6 Mio.): Der Argentinier hat sich beim VfB direkt festgespielt und ist schon nach wenigen Wochen ein Schlüsselspieler. Bockstark in der Balleroberung und mit gutem Passspiel stabilisiert er das defensive Mittelfeld der Schwaben. Ein beeindruckender Start auf fremdem Kontinent für den 20-Jährigen, dessen Stern gerade erst aufgeht.
Chadrac Akolo (FC Sion/ 6 Mio.): Zwei von vier VfB-Toren erzielte der Neuzugang aus der Schweiz. Akolo bringt viel Tempo mit und sorgt immer wieder für Gefahr vor dem gegnerischen Tor. Einziger Kritikpunkt: Der 22-Jährige muss an seiner Chancenverwertung arbeiten.
Verstärkung
Ron-Robert Zieler (Leicester City/ 4 Mio.): Der Weltmeister ist bislang ein sicherer Rückhalt im Tor des Aufsteigers. Zieler agiert nicht überragend, aber grundsolide. Die Verpflichtung des 28-Jährigen war ein kluger Schachzug, der noch viele Punkte bringen kann.
Dennis Aogo (Schalke 04/ ablösefrei): Seit dem zweiten Spieltag ist Aogo gesetzt. Zuletzt beim 1:2 in Frankfurt durfte der Ex-Schalker sogar die Kapitänsbinde überstreifen. Coach Hannes Wolf sieht in Aogo einen Führungsspieler. Auf dem Platz hat der Routinier schon die ein oder andere butterweiche Flanke in den Strafraum geschlagen. Allzu spektakulär sind seine Vorstöße in die Offensive aber nicht. Nach hinten ordentlich, wenngleich bisweilen zu passiv.
Holger Badstuber (Bayern München/ ablösefrei): Der Linksfuß kam in vier von sieben Partien zum Einsatz. Zwischenzeitlich setzte Badstuber mal wieder eine Verletzung außer Gefecht. An einem guten Tag ist der 28-Jährige für den VfB Gold wert. Zuletzt gegen Frankfurt fiel Badstuber aber als Unsicherheitsfaktor auf. Bleibt er gesund, wird der Ex-Nationalspieler den Stuttgartern noch viel Freude bereiten.
Mitläufer
Orel Mangala (RSC Anderlecht/ 1,8 Mio.): Der 19-Jährige durfte in der noch jungen Bundesligasaison immerhin schon viermal von Beginn an auflaufen. Einen festen Platz konnte sich Mangala bei seinen Auftritten aber nicht verdienen. Dem Youngster unterlaufen noch zu viele Leichtsinnsfehler.
Anastasios Donis (Juventus Turin/ 3 Mio.): Der in England geborene Grieche war zunächst nur zweite Wahl. In den vergangenen Wochen spielte sich Donis dann aber in den Vordergrund. Vor allem der schnelle Antritt des Neuzugangs von Juve beeindruckt. Bislang eher Mitläufer, aber mit klarer Tendenz in Richtung Verstärkung.
Ailton (Estoril Praia/ 1 Mio.): Nach der Verletzung von Emiliano Insúa hatte sich der Brasilianer gute Chancen auf den Platz hinten links ausgerechnet. Schon am zweiten Spieltag wurde ihm dann aber Aogo vor die Nase gesetzt. Trotz ordentlicher Darbietungen bei seinen wenigen Einsätzen ist Ailton nur noch zweite Wahl. Und jetzt auch noch verletzt.
Alexander Meyer (Energie Cottbus/ 400.000): Nach dem Weggang von Mitchell Langerak holte der VfB den 26-Jährigen von Energie Cottbus. Meyer ist als Vertreter von Zieler eingeplant und muss sich bislang auch mit dieser Rolle zufrieden geben.
Dzenis Burnic (Borussia Dortmund/ Leihe): Die Leihgabe vom BVB war in der Vorbereitung ganz nah dran an der Startelf. Bislang reichte es dennoch erst zu einem zwölfminütigen Bundesligaeinsatz für den VfB. Burnic muss nun versuchen, über gute Trainingsleistungen zu einer Option für Wolf zu werden.
Enttäuschung
Andreas Beck (Besiktas/ 2,5 Mio.): Der Blondschopf wurde kurzerhand aus Istanbul geholt, als sich der Transfer von Jonny Castro zerschlagen hatte. Bislang bringt Beck den VfB aber nicht voran. Äußerst verhalten im Offensivspiel und zu zögerlich in der Defensive. Vom Ex-Nationalspieler darf man mehr erwarten.
Fazit
Der VfB hat im Sommer elf Neuzugänge an Bord geholt. Das Fazit fällt positiv aus. Zieler, Aogo und Badstuber tun der jungen Truppe mit ihrer Erfahrung gut. Akolo und vor allem Ascacíbar werden in der Bundesliga noch für Furore sorgen. Donis und Mangala brauchen noch Zeit. Einzige Enttäuschung ist bislang Rechtsverteidiger Beck. Auch durch die ordentliche Transferpolitik sollten die Stuttgarter dem Abstieg in dieser Saison entgehen können. FT verteilt die Note 2-.
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