Mit mehr Torgefahr würde Hertha BSC nicht schon wieder in der Abstiegsregion feststecken. Unweigerlich führt die Suche nach den Ursachen zu den Mittelstürmern.
Ohne Dodi Lukebakio (25) würde es im Angriff von Hertha BSC richtig düster aussehen. Sieben von 17 Bundesligatoren der Alten Dame hat der belgische Flügelflitzer erzielt. Eine Mannschaftsquote, die die Berliner mit Recht auf den Relegationsplatz abrutschen lässt. Passenderweise haben nur der Vorletzte VfL Bochum und Schlusslicht Schalke 04 mit jeweils 13 Toren seltener getroffen.
Die Verantwortlichen für die Flaute sind schnell ausgemacht. Wilfried Kanga (24): Ein Tor in 13 Liga-Einsätzen. Davie Selke (27): Ein Tor in zwölf Liga-Einsätzen. Stevan Jovetic (33): Ein Tor in acht Liga-Einsätzen. Fazit: Ein großes der vielen Hertha-Probleme sind die Ein-Tor-Stürmer. Ausgeklammert sei Jessic Ngankam (22), der aufgrund von Verletzungen seit Monaten raus ist.
Die Diagnose fällt je nach Personalie unterschiedlich aus: Bei Jovetic, individuell vielleicht der beste Fußballer im Kader, ist es eine Muskelverletzung. Diese erneute Blessur untermauert die bittere Erkenntnis, dass der Montenegriner nicht mehr den Körper für regelmäßige Bundesliga-Einsätze besitzt.
Neuer Torjäger im Januar?
Bei Kanga und Selke lässt sich hingegen chronische Ungefährlichkeit diagnostizieren. Letzterem geht schon seit Jahren die Durchschlagskraft ab. Der ivorische Sommer-Neuzugang wiederum bringt Robustheit und Tempo mit, zeigt sich in aussichtsreichen Positionen aber viel zu oft verkrampft. Das späte 2:1 gegen Schalke hat sich nicht als erhoffter Brustlöser herausgestellt.
Wenig verwunderlich die Info des ‚kicker‘, dass die Verpflichtung eines neuen Stürmers „intern längst besprochen“ wird. Mit dem bemühten Kanga dürften Sportgeschäftsführer Fredi Bobic und Co. noch Geduld haben. Nicht so für Selke, der im Januar gehen soll und auch will. Ob Hertha mit seinen begrenzten Möglichkeiten einen Torjäger findet, der mehr als ein Tor zustande bringt?
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