Rolfes bestätigt: Bayer-Umbruch im Sommer – Unterstützung für Alonso
Bayer Leverkusen zieht aus einer bislang enttäuschenden Saison die Konsequenzen: Im Sommer soll der Kader einen neuen Anstrich bekommen.
Mit großen Ambitionen war Bayer Leverkusen in die aktuelle Saison gegangen. Schließlich war den Verantwortlichen der Werkself im Sommer etwas gelungen, was unterm Bayer-Kreuz nur selten passiert: Alle Leistungsträger konnten gehalten werden, die Schlüsselspieler Patrik Schick und Florian Wirtz verlängerten sogar, der Kader wurde punktuell verstärkt.
Doch nach 19 absolvierten Spieltagen finden sich die Leverkusener nicht im Meisterschaftskampf, sondern im Tabellen-Mittelfeld wieder. An Trainer Xabi Alonso (41), der im Oktober auf den entlassenen Gerardo Seoane (44) folgte, möchte Sportgeschäftsführer Simons Rolfes im Interview mit dem ‚kicker‘ die aktuelle Bayer-Krise aber nicht festmachen.
Lob für Alonso
„Xabi hat die Mannschaft in einem extrem verunsicherten Zustand übernommen. Da musstest du ein Fundament legen, die defensive Stabilität. Da haben wir einen Riesenfortschritt gemacht“, lobt der 41-Jährige, „jetzt müssen wir die spielerische Komponente entwickeln. Im Herbst war das nicht möglich. Da ging’s nur um Ergebnisse.“
Tatsächlich tut sich die Werkself schwer, spielerisch Lösungen zu finden und agiert nach wie vor inkonstant. Auf fünf Siege folgten zwei Niederlagen – zuletzt beim enttäuschenden 0:1 in Augsburg. Rolfes verteidigt Alonso: „Er ist nicht mit einer kompletten Vorbereitung im Sommer und bei null gestartet, sondern im Minus. Da ging es nur um Stabilität.“ Nun wolle man daran arbeiten, taktische „Variabilität“ zu entwickeln.
Umbruch im Sommer
Im Sommer möchte Rolfes zudem den Kader umkrempeln. „Die Ausrichtung im Sommer war, die Mannschaft zusammenzuhalten und sie punktuell zu verstärken. Das wird in diesem Sommer sicher anders werden“, so der Sportchef, der einen „Umbruch“ ankündigt: „Mit Sicherheit. Es wird ein anderer Sommer als der letzte. Allein schon aufgrund der Vertragslaufzeiten wird es viel mehr Bewegung geben.“
Mit Blick auf den vergangenen Transfersommer gibt sich Rolfes mittlerweile selbstkritisch: „Unser Ansatz, alle zu halten, war ja ungewöhnlich für Bayer. Das ging natürlich zulasten von Einkäufen. Rückblickend kann man sagen, dass mehr Bewegung im Kader gutgetan hätte, wobei ich glaube, dass weder das eine noch das andere das Allheilmittel ist.“
Seine Leistungsträger möchte Rolfes aber trotzdem nicht zwingend ziehen lassen: „Wir haben bei vielen Spielern langfristige Verträge, bei fast allen das Heft des Handelns in der Hand, sodass wir auch die Stärke haben, Nein zu sagen. Deswegen bin ich entspannt. Wir werden den Sommer nutzen, um den Kader neu auszurichten.“ Schließlich werden die Leverkusener wieder mit großen Ambitionen in die neue Saison gehen wollen. Ob sie ihren Ansprüchen gerecht werden können, steht dann auf einem anderen Blatt, wie sich aktuell zeigt.
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