Stammplatz oder Bankplatz: BVB & Leipzig pokern um Werner
Nach dem Abgang von Mats Hummels fahndet der BVB nach einem neuen Abwehrchef. Aber auch in der Offensive will sich der Vizemeister weiter verstärken. Einen Kandidaten hat die Borussia beim VfB Stuttgart entdeckt. Aufsteiger RB Leipzig ist aber ebenfalls im Rennen.
Der VfB Stuttgart ist für Thomas Tuchel die Mannschaft, „mit der größten Diskrepanz zwischen Tabellenplatz und Potenzial“. Darüber hinaus hat „Stuttgart eine extrem gute Mannschaft, die nach vorne sehr, sehr viel Tempo“ macht. Vor allem Timo Werner soll es dem gebürtigen Schwaben auf der Bank von Borussia Dortmund angetan haben. Durch den möglichen Abstieg der Stuttgarter könnte Tuchel nun zum Zuge kommen.
Wie die ‚Stuttgarter Zeitung‘ berichtet, zieht es den Stürmer entweder nach Dortmund oder zu RB Leipzig. Als nahezu sicher gilt, dass Werner seinen Jugendklub, für den er seit nunmehr 14 Jahren aufläuft, zum Saisonende verlässt. Ein Schnäppchen wäre das bis 2018 vertraglich gebundene Eigengewächs nicht. Die Ablöse wird auf zehn Millionen Euro taxiert.
Im Poker gegen den Emporkömmling aus Sachsen hat der BVB die besseren Argumente. Zwar kann RB finanziell aufgrund der Brausemillionen selbstverständlich mithalten. Bei der sportlichen Perspektive sind aber zumindest noch in der kommenden Saison die Rollen klar verteilt. Die Teilnahme an der Champions League haben die ‚Schwarz-Gelben‘ seit Wochen sicher. Und das Ziel wird mit Sicherheit sein, die K.O.-Runde zu erreichen.
Fraglich ist, welche Rolle Werner im Signal Iduna Park einnehmen würde. Eng damit verknüpft ist die Zukunft von Backup-Stürmer Adrián Ramos. Der Edelreservist präsentierte sich zuletzt in einer herausragenden Form. Seit Ende Februar stehen zehn Torbeteiligungen zu Buche. Der VfL Wolfsburg soll bereits sein Interesse hinterlegt haben und mit einem Stammplatz ködern. Sollte Ramos gehen, könnte Werner dessen Rolle einnehmen.
FT-Meinung: Für Werner wird sich die Frage stellen, ob er sich in Leipzig in der Saisonvorbereitung für einen Stammplatz in der Offensive bewerben will, oder sich in Dortmund vorerst mit dem sicheren Platz auf der Bank zufrieden geben würde. Beim BVB hätte er allerdings die Chance – wenn auch vorerst nur als Einwechselspieler – das erste Mal in seiner Karriere Champions League-Luft zu schnuppern.
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