Transferzeugnis: Die Top-Elf der Premier League-Neuzugänge
In der Premier League flossen im vergangenen Sommer wieder einmal viele Millionen für neue Spieler. Einige von ihnen überzeugten, andere weniger. FussballTransfers stellt in einer Serie die besten und die schlechtesten Neuzugänge des Jahres vor. Heute die Top-Elf im englischen Oberhaus.
Insgesamt haben die Klubs der Premier League über 1,2 Milliarden Euro in neues Personal investiert. Das macht im Schnitt gut 60 Millionen Euro pro Team. Mit 195 Millionen Euro steht Manchester United, was die reinen Ausgaben betrifft, an der Spitze. Wirklich überzeugen konnte beim Rekordmeister aber keiner.
Tor
Fraser Forster (12,5 Mio./Celtic Glasgow zum FC Southampton): 30 Mal stand Forster für Southampton auf dem Platz, ehe er sich im Spiel gegen den FC Burnley schwer verletzte. Noch ist nicht absehbar, wann der Keeper zurückkommt. Dabei brauchen die ‚Saints‘ ihren starken Rückhalt. Ohne Forster gewannen sie in acht Spielen nur zweimal. Mit 33 Gegentoren stellt man die beste Abwehr nach Meister Chelsea. Vor allem ein Verdienst des 27-Jährigen, der 21 Treffer kassierte und 14 Mal zu Null spielte.
Abwehr
Ryan Bertrand (13,34 Mio./FC Chelsea zum FC Southampton): Der nächste Akteur der ‚Saints‘. Der Linksverteidiger war seit Sommer ausgeliehen, wurde im Winter fest verpflichtet und macht Luke Shaw längst vergessen. Eine absolute Konstante im Team von Ronald Koeman. Offensiv zwar nur mit fünf Torbeteiligungen, allerdings hinten extrem sicher. Als Belohnung im März erstmals seit November 2012 wieder für die Nationalmannschaft berufen.
Federico Fernández (10 Mio./SSC Neapel zu Swansea City): Der Argentinier sorgte zusammen mit Kapitän und Nebenmann Ashley Williams dafür, dass die Schwäne eine mehr als sorgenfreie Saison erlebten und bis kurz vor Schluss sogar noch Chancen auf die Europa League hatten. Gewöhnte sich extrem schnell an das Tempo der Liga und verließ den Platz neunmal ohne Gegentreffer.
Toby Alderweireld (Leihe von Atlético Madrid zum FC Southampton): Der Belgier war einer der besten Transfers nach dem Ausverkauf bei Southampton. In der Defensive extrem flexibel einsetzbar. Spielte sowohl in der Innenverteidigung als auch im defensiven Mittelfeld und auf der Außenverteidigerposition. Überzeugte überall. Würde gerne in England bleiben. Neben Southampton sind auch United, Tottenham und Co. interessiert.
Emre Can (12 Mio./Bayer Leverkusen zum FC Liverpool): Die ‚Reds‘ hatten nach dem Verkauf von Luis Suárez eine Menge Geld zur Verfügung. Wirklich eingeschlagen hat von den vielen und teuren Neuzugängen nur Can. Zu Saisonbeginn noch auf der Bank lief es für ihn nach der Systemumstellung auf Dreierkette wie geschmiert. Mit ihm auf dem Rasen verlor Liverpool in 20 Spielen nur fünfmal. Wird in den nächsten Jahren eine zentrale Rolle unter Brendan Rodgers einnehmen, vielleicht sogar im Mittelfeld.
Mittelfeld
Alex Song (Leihe vom FC Barcelona zu West Ham United): Nach einem durchwachsenen Jahr bei ‚Barça‘ zeigte Song in dieser Saison, warum ihn die Katalanen für knapp 20 Millionen Euro vom FC Arsenal verpflichtet hatten. Organisierte das Mittelfeld der ‚Hammers‘ und ließ den Verein kurzzeitig sogar von der sportlichen Qualifikation für den internationalen Wettbewerb träumen – dank der Fairplay-Wertung am Ende doch für die Europa League qualifiziert. War zwischenzeitlich sogar Kapitän. West Ham würde ihn gerne fest verpflichten, auch hier gibt es hochkarätige Konkurrenz.
Cesc Fàbregas (33 Mio./FC Barcelona zum FC Chelsea): Der Aufschrei nach Bekanntwerden des Wechsels war vor allem bei den Arsenal-Fans groß. Am Ende machte Fàbregas nicht die ‚Gunners‘, sondern den ungeliebten Rivalen in Blau zum Meister. Der Spanier war von Beginn an Herz und Hirn der Mannschaft von José Mourinho. Mit 18 Assists der Topvorlagengeber der Liga – in den europäischen Topligen hat nur Kevin de Bruyne mehr geliefert.
Alexis Sánchez (42,5 Mio./FC Barcelona zum FC Arsenal): Der Königstransfer der ‚Gunners‘. 24 Scorerpunkte in 35 Spielen. Wettbewerbsübergreifend sind es 25 Buden und zwölf Vorlagen. Der Chilene ist im Norden Londons eingeschlagen wie eine Bombe. War gerade zu Beginn der Saison, als die Mannschaft mit vielen Verletzten zu kämpfen hatte, der Mann für die wichtigen Tore. Fiel im Winter etwas ab, kam aber passend zurück und hatte großen Anteil am Pokalsieg.
Gylfi Sigurdsson (10 Mio./Tottenham Hotspur zu Swansea City): Es scheint, als könne der Isländer nur in Swansea sein volles Potenzial auf den Rasen bringen. 22 Torbeteiligungen in zwei Jahren bei Tottenham – 17 in dieser Saison für Swansea. Egal ob als hängende Spitze, Stoßstürmer, auf dem Flügel oder klassisch als Zehner, Sigurdsson war Dreh- und Angelpunkt der walisischen Offensive. Verlor zum Winter mit Bony seinen Partner, übernahm von da an noch mehr Verantwortung.
Sturm
Diego Costa (38 Mio./Atlético Madrid zum FC Chelsea): Er war das fehlende Element. Erzielte 20 Tore in 26 Spielen. Bereits nach sieben Spielen waren es neun. Aufgrund seiner Oberschenkelverletzung konnte er am Ende nicht mehr nachlegen. Der Spanier verleiht der Chelsea-Offensive mehr Durchschlagskraft. Nicht nur aufgrund mangelnder Alternativen unersetzlich.
Leonardo Ulloa (11 Mio./Brighton & Hove Albion zu Leicester City): Der teuerste Transfer der Vereinsgeschichte beim Aufsteiger musste sitzen und er saß. Der Stürmer war an 15 Toren direkt beteiligt und hatte großen Anteil am souveränen Klassenerhalt. Ohne seine Tore hätte Leicester sechs Punkte weniger und läge nur dank eines besseren Torverhältnissen nicht auf einem Abstiegsrang.