Toptalente als Wertanlage: Citys 600-Millionen-Goldgrube

von Martin Schmitz - Quelle: Sky Sports
2 min.
James McAtee & Oscar Bob im Trikot von Manchester City @Maxppp

Ehemalige Manchester City-Talente sind seit einigen Jahren in allen europäischen Topligen und Wettbewerben zu finden. Die erfolgreichsten stammen aus Citys Elite Development Squad. Das System der B-Mannschaft des englischen Serienmeisters ist verlockend – obwohl es kaum ein Spieler von dort bis ins Profiteam der Citizens schafft.

Das Elite Development Squad (EDS) von Manchester City ist eine wahre Goldgrube an Talenten. Es ist nominell die B-Mannschaft des amtierenden englischen Meisters, fungiert allerdings in allererster Linie als Team zwischen der Akademie und der Profimannschaft der Citizens. Es hat die Aufgabe, im besten Fall hochkarätige Spieler für die Profis hervorzubringen oder aber talentierte Spieler mit großem Gewinn zu veräußern.

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Die Liste der ehemaligen EDS-Spieler, die es in Europa zum Stammspieler bei internationalen Topklubs gebracht haben, ist lang. Sie umfasst beispielsweise Jadon Sancho (24) und Cole Palmer (22/beide FC Chelsea), Jeremie Frimpong (23/Bayer Leverkusen), Brahim Díaz (25/Real Madrid) und auch Jamie Gittens (20/Borussia Dortmund). Das Team besteht im Grunde seit 2012, mit der Ankunft des neuen Fußballdirektors Txiki Begiristain und Pep Guardiola wurde das Konzept 2016 noch einmal gehörig verfeinert und verbessert sowie die Bedeutung der Mannschaft angehoben. Nicht von ungefähr erinnert das Konzept der beiden Katalanen an das der La Masia des FC Barcelona, für den beide lange tätig waren.

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Eng an der Profimannschaft

„Zuvor wurde die Mannschaft als Akademieteam betrachtet“, verrät Brian Barry-Murphy, bis zum Sommer Trainer des EDS und Nachfolger des heutigen Chelsea-Coachs Enzo Maresca, gegenüber ‚Sky Sports‘, „Enzo hat das geändert - er hat sie über die Akademie hinaus und vor die erste Mannschaft gestellt, wo sie sich fast im Übergang befanden. Er wollte, dass die Spieler verstehen, wie es ist, ein Profi zu sein und in der ersten Mannschaft zu spielen. Als ich ankam, waren die Spieler wahnsinnig ehrgeizig und versessen darauf, sich zu verbessern und zu gewinnen.“

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Wichtig sei der enge Kontakt zum Profiteam. „Pep und sein Team haben ein spezielles Training für ihre Mannschaft organisiert, und die Spieler, die aus unserer B-Mannschaft benötigt werden, ergänzen den Rest der Gruppe“, so Barry-Murphy. Trotzdem ist die Durchlässigkeit nicht groß. Die Qualität des City-Profikaders ist schlicht zu hoch, Chancen auf Spielzeit haben die Talente trotz Guardiolas Ruf als Jugendförderer daher selten. Hier kommt die zweite Funktion des Teams zum Tragen: Die der Gelddruckmaschine.

Foden ist das große Vorbild

Mit Phil Foden (24) ist vor allem ein Spieler zu nennen, der es aus der EDS ins Profiteam und zum Stammspieler geschafft hat. Viele weitere sehr talentierte Spieler nutzen das Team eher als Schaufenster für externe Wechsel. Das EDS trägt seine Partien in der Premier League 2 mit den besten Akademiemannschaften Englands aus – und wird dort von Scouts aus ganz Europa beobachtet. Seit 2016 hat City 54 Spieler des EDS verkauft und damit insgesamt umgerechnet mehr als 600 Millionen Euro eingenommen.

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Aktuell ruhen die Hoffnungen auf zwei neuen Talenten: Oscar Bobb (21) und James McAtee (21) schicken sich an, auf den Spuren von Foden zu wandern und den Sprung ins Profiteam zu schaffen. Falls ihnen dieser am Ende doch verwehrt bleibt, sind die Chancen groß, dass sie anderswo um Titel mitspielen können – und City die nächste hohe Ablöse einspielen.

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