FC Bayern: Hat Hoeneß Kraft vertrieben?
Louis van Gaal wurde auch deshalb als Trainer beim FC Bayern München entlassen, weil er im Winter Thomas Kraft zum neuen Stammtorhüter beförderte. Präsident Uli Hoeneß kritisierte diese Entscheidung in deftigen Worten. Der junge Schlussmann fühlt sich tief getroffen. Eine Zukunft beim Rekordmeister scheint fraglicher denn je.
Die Trainerentlassung von Louis van Gaal beim FC Bayern München kennt nur Verlierer. Der Coach hat seinem Image einige heftige Dellen verpasst, der Vorstand wirkt planlos und bekam von Präsident Uli Hoeneß vorgeführt, wer eigentlich das Sagen im Klub hat. Die Mannschaft ist sämtlicher Alibis beraubt und Torhüter Thomas Kraft vermutlich aller Karrierechancen beim Rekordmeister.
Hoeneß hatte van Gaal insbesondere für die Entscheidung kritisiert, Hans-Jörg Butt aus dem Tor zu nehmen und dem 22-Jährigen zu vertrauen. „Damit ging die Scheiße los“, kommentierte der langjährige Manager diesen Entschluss und traf damit Kraft mitten ins Herz. „Das ging voll gegen mich“, erklärt der Keeper in der ‚tz‘, „ich werde mich dazu zu gegebener Zeit äußern.“
Der Gegentreffer beim 1:1 in Nürnberg ginge natürlich auf ihn, „aber ansonsten habe ich mir nichts vorzuwerfen“, so Kraft, der aller Wahrscheinlichkeit nach den Rest der Saison von der Bank verfolgen muss. Der Vertrag des Talents endet im Juni. Der Hamburger SV soll bereits Interesse bekundet haben. Nach den Hoeneß' Kommentaren über die Entscheidung, ihn ins Tor zu stellen, und vor dem Hintergrund, dass Manuel Neuers Wechsel angeblich beschlossene Sache ist, scheint eine Vertragsverlängerung fast undenkbar.
*Verwandte Themen:
FC Bayern: Mannschaft begrüßte van Gaal-Rauswurf - 11.04.2011
FC Bayern zieht Notbremse: Mit van Gaal "keinen Spaß" mehr gehabt - 10.04.2011*
Weitere Infos