2. Bundesliga

Schalke teilt mit: Abstieg wäre „bestandsgefährdend“

Schalke 04 steckt in der zweiten Liga mitten im Abstiegskampf. Sollte der Klassenerhalt ausbleiben, könnte das schwerwiegende Konsequenzen für den Klub haben.

von Tristan Bernert - Quelle: schalke04.de
2 min.
Die Schalke-Spieler um Paul Seguin nach einer weiteren Pleite @Maxppp

Die guten Nachrichten rund um Schalke 04 sind schon seit einiger Zeit rar gesät. Den Traum des direkten Wiederaufstiegs musste der Bundesliga-Absteiger schon früh in der Saison begraben. Nach der jüngsten 2:5-Niederlage gegen Hertha BSC stecken die Gelsenkirchener nun sogar wieder tief im Abstiegssumpf. Mit 30 Punkten steht man auf Platz 14 – nur drei Zähler vor dem gefürchteten Rang 17.

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Umso seltener ist somit das, was heute passiert ist. Denn die Schalker veröffentlichten ihren Konzernbericht für das Jahr 2023 und konnten verkünden, dass sie zum ersten Mal seit 2018 schwarze Zahlen in einem Kalenderjahr schreiben. Im Detail: 6,9 Millionen Euro betrug das Jahresergebnis, ein Jahr zuvor waren es noch -19,4 Millionen Euro. 103,3 statt 109,8 Millionen beträgt nun das negative Eigenkapital.

Finanzvorständin Christina Rühl-Hamers erklärt: „Wir sind sehr froh, dass wir unter schwierigen Voraussetzungen unsere wirtschaftlichen Ziele wie geplant erreichen konnten. Dem Klub ist es gelungen, wichtige wirtschaftliche Parameter zu verbessern. Ein eindeutiges Zeichen der Stabilität in Richtung unserer Fans, Mitglieder und Finanzierungspartner.“

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Schreckensszenario Abstieg

Die von Rühl-Hamers angesprochene Stabilität könnte jedoch kurzlebiger Natur sein. Das Schreckgespenst Abstieg schwebt auf Schalke zurzeit über allem und so hielten die schlechten Nachrichten auch in den Konzernbericht Einzug. Einen möglichen Gang in Liga drei bewerten die Königsblauen selbst fast schon apokalyptisch als „eine wesentliche Unsicherheit, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Vereins zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und die ein bestandsgefährdendes Risiko darstellen“.

Bei einem Abstieg ist zudem unklar, ob S04 überhaupt in der dritten Liga an den Start gehen dürfte. „Was die Drittliga-Planungen betrifft, rechnen wir damit, dass die vorläufige Erteilung der Lizenz nur unter Bedingungen erfolgen wird. Nach dem bekannten Schubladenprinzip werden wir Optionen vorbereiten, mit denen wir diese erfüllen wollen“, so Rühl-Hamers.

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Der Verein gehe zwar davon aus, dass man „auch bei einem Abstieg in die 3. Liga nach der Saison 2023/2024 jederzeit seinen fälligen Zahlungsverpflichtungen nachkommen kann“. Allerdings lege dieser Prognose zugrunde, dass allgemein Kosten reduziert werden, der zuschauerabhängige Umsatzerlös gleich bleibt – also rund 60.000 Leute zu einem Drittliga-Spiel kommen – und eine erfolgreiche „Umsetzung diverser liquiditätsstärkender Maßnahmen“ stattfindet.

Punktabzug droht

Und auch bei einem Klassenerhalt wäre auf Schalke nicht alles sorgenfrei. Nach wie vor droht aufgrund der finanziellen Lage ein Punktabzug. „2024 werden wir das negative Eigenkapital erneut um mindestens fünf Prozent senken müssen, damit wir einen Punktabzug laut DFL-Statuten vermeiden. Dazu müssen wir im Kalenderjahr erneut einen Gewinn schreiben“, so Rühl-Hamers. Der wahrscheinliche Abgang von Toptalent Assan Ouedraogo (17) könnte hier beispielsweise helfen.

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