Peter Bosz ist beeindruckend in seine erste Bundesligasaison gestartet. Vor allem die zuvor wackelige Defensive überzeugt und kassierte lediglich zwei Gegentore. Anteil daran haben auch die drei Verstärkungen Jeremy Toljan, Dan-Axel Zagadou und Ömer Toprak. Ein absoluter Volltreffer ist zudem die neue Flügelzange Andrey Yarmolenko und Maximilian Philipp.
Volltreffer
Andrey Yarmolenko (Dynamo Kiew/ 25 Mio.): Würde man den bislang besten Sommertransfer der Bundesliga küren, hätte der Ukrainer sicher sehr gute Karten. Der 27-Jährige, den Mitspieler Nuri Sahin als „ein richtiger Mann“ bezeichnet, überzeugt auf ganzer Linie und ließ Ousmane Dembélé nach nur wenigen Wochen vergessen. Der gestandene Profi überzeugt nicht nur auf sondern mit seinem völlig professionellen und Sperenzien-freien Verhalten auch neben dem Platz. Ein absoluter Glücksgriff für den BVB.
Maximilian Philipp (SC Freiburg/ 20 Mio.): Als der gebürtige Berliner in Dortmund anheuerte, fragte sich die Lokalpresse, ob er der „neue Reus“ oder nur ein „teurer Bankdrücker“ ist. Nach wenigen Wochen steht fest: Zweiteres ist er mitnichten. Nach einer kleinen Anlaufphase fand sich Philipp im System von Peter Bosz zurecht und kann nach zehn Pflichtspieleinsätzen bereits sieben Torbeteiligungen vorweisen. Zwar war die an den SC Freiburg gezahlte Ablöse von 20 Millionen Euro laut Philipp selbst „viel zu viel Geld“; angesichts der internationalen Marktentwicklung aus schwarz-gelber Sicht aber ein absolut lohendes Geschäft.
Verstärkung
Jeremy Toljan (TSG Hoffenheim/ 5 Mio.): Dass sich der frühere Hoffenheimer nicht vom Start weg zum Volltreffer aufschwang, räumt der Linksverteidiger selbst ein: „Defensiv muss ich noch dazulernen, vor allem, wann wir attackieren und wann nicht“, zeigt sich Toljan selbstkritisch und erklärt: „Wir hatten sofort viele Spiele, da blieb wenig Zeit für taktische Schulungen für mich.“ Dennoch, der U21-Europameister ist für den BVB-Kader eine klare Verstärkung und hat die Lücke, die die Verletzungen von Raphaël Guerreiro und Marcel Schmelzer riss, mehr als adäquat gefüllt.
Dan-Axel Zagadou (Paris St. Germain/ ablösefrei): Der junge Franzose ist sicher die größte schwarz-gelbe Überraschung. „Wir haben diesen Transfer perspektivisch angelegt“, bat Michael Zorc um Geduld mit dem 18-Jährigen. Wahrscheinlich war auch der Kaderplaner überrascht, wie schnell sich der etatmäßige Innenverteidiger, der in der jungen Saison ungeahnte Qualitäten als Linksverteidiger offenbarte, in Dortmund zurecht findet. Auch wenn der Youngster in den jüngsten Spielen nicht mehr zur Stammelf gehörte, ist Zagadou ein interessanter Spieler und eine Verstärkung für den BVB.
Ömer Toprak (Bayer Leverkusen/ 12 Mio.): Man kann nicht leugnen, dass man sich vom 26-fachen türkischen Nationalspieler etwas mehr erhofft hatte. Sind Sokratis und Marc Bartra fit, ist das Duo gesetzt. Toprak hat es bislang noch nicht geschafft, die Platzhirsche unter Druck setzen. Nichtsdestotrotz hat sich der 28-Jährige bei seinen acht Einsätzen als solide und verlässliche Alternative entpuppt, auf die Bosz ruhigen Gewissens setzen kann.
Mitläufer
Mahmoud Dahoud (Borussia Mönchengladbach/ 12 Mio.): In Dortmund war die Freude groß, als der BVB schon Ende März die Verpflichtung von Dahoud bekanntgab. Nach den ersten Wochen ist die Euphorie der Ernüchterung gewichen. Der 21-Jährige konnte im Signal Iduna Park noch nicht die Leistung auf den Platz bringen, die ihn bei Borussia Mönchengladbach ausgezeichnet hat. Abgeschrieben ist der U21-Europameister damit aber selbstverständlich nicht. Der Deutsch-Syrer wird unter Talente-Schleifer Bosz seine Chancen bekommen und für die Schwarz-Gelben mit Sicherheit noch sehr wichtig werden.
Ohne Bewertung
Jadon Sancho (Manchester City/ 8,7 Mio.): Zunächst lag die Spielgenehmigung nicht vor, dann war der 17-Jährige mit der englischen U17 auf WM-Reisen in Indien. Mittlerweile ist der Youngster aber wieder zurück und feierte am vergangenen Samstag beim 2:1-Sieg gegen den FC Augsburg zumindest sein Kaderdebüt. Es wird spannend zu sehen, wie sich das Talent bei seinem ersten BVB-Einsatz – der mit Sicherheit nicht mehr lange auf sich warten lässt – präsentieren wird.
Fazit
Michael Zorc und Hans-Joachim Watzke können sich in diesem Jahr gegenseitig auf die Schulter klopfen. Trotz des Trainerwechsels und dem Verlust des letztjährigen Shootingstars Ousmane Dembélé präsentiert sich der BVB in ausgezeichneter Frühform. Platz eins in der Bundesliga mit fünf Punkten Vorsprung ist da nur folgerichtig. Auffallend ist, dass nicht nur die routinierten Leistungsträger sondern vor allem die Neuverpflichtungen einen riesigen Anteil an den bisherigen Erfolgen haben. Eine positive Transferbilanz von rund 84 Millionen Euro ist dabei die Kirsche auf der Sahne. Gesamtnote: 1-
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