Motta bei Juve angezählt: Kehrt ein alter Bekannter zurück?
Juventus Turin wollte mit Thiago Motta eine neue Ära einleiten. Doch bei der Alten Dame kriselt es gewaltig. Der einstige Serienmeister könnte sein Experiment im Sommer beenden.

Mit Thiago Motta schnappte sich Juventus Turin im vergangenen Sommer einen der begehrtesten jungen Coaches auf dem Trainermarkt. Schließlich hatte der ehemalige Mittelfeldspieler da gerade mit dem FC Bologna das Wunder vollbracht, sich erstmals in der Klubgeschichte für die Champions League zu qualifizieren. Zahlreiche Topklubs streckten daraufhin die Fühler aus, die beiden Mailänder Klubs, die SSC Neapel, der FC Barcelona, Manchester United oder auch der FC Bayern waren zwischenzeitlich im Gespräch.
Bei Juve sollte der 42-Jährige mit seinem mutigen Spielstil und seiner taktischen Flexibilität frischen Wind hereinbringen. Doch die vergangenen Wochen haben den Rückhalt für Motta bröckeln lassen. Juventus ist nach dem anfänglichen Höhenflug zurück auf dem Boden der Tatsachen angekommen: Der einstige Abomeister befindet sich einmal mehr in der Krise.
In der Champions League schieden die Bianconeri gegen die PSV Eindhoven in der Zwischenrunde raus, vor rund zwei Wochen flog Juve gegen Serie A-Kellerklub FC Empoli in der Coppa Italia im Elfmeterschießen raus. In der Liga verabschiedete sich die Alte Dame nach der 0:4-Klatsche gegen Atalanta Bergamo am Wochenende wohl auch aus dem Titelrennen. Die italienischen Sportzeitungen gehen mittlerweile davon aus, dass Mottas Zeit im Piemont zum Saisonende abläuft. „Platz vier reicht möglicherweise nicht“, schreibt die ‚Gazzetta dello Sport‘.
Dreht Juve die Uhr zurück?
Entsprechend werden bereits einige mögliche Nachfolger gehandelt. Dabei hat Juve pikanterweise zwei alte Bekannte im Blick. Laut ‚Sportmediaset‘ könnte Massimiliano Allegri auf die Trainerbank zurückkehren. Der 57-Jährige war nach dem Pokalfinale 2024 gefeuert worden, nachdem er sich mit den Schiedsrichtern angelegt hatte. Nach über 400 Spielen endete Allegris zweite Amtszeit mit einem Eklat – folgt nun etwa Ära Nummer drei? Für Juve wäre es die Rückkehr zum Bekannten, aber auch dem zuvor angeprangerten pragmatischen Fußball. Zumal auch der ebenfalls kriselnde AC Mailand an Allegri dran sein soll.
Durchaus offensiver ist Antonio Conte derzeit als Tabellenführer mit der SSC Neapel unterwegs. Sollte der 55-Jährige den Scudetto mit Napoli holen, so der Bericht, könnte es für den 55-Jährigen ein zweites Mal zu Juventus gehen (erste Amtszeit 2011-2014). Neben den beiden Ex-Juve-Trainern werden auch Roberto De Zerbi (Olympique Marseille) und Gian Piero Gasperini (Atalanta Bergamo) gehandelt. An den Namen lässt sich erkennen, dass Juve nach dem Experiment sich eher wieder nach einer sicheren Lösung auf der Trainerbank sehnt.