Italien steht im EM-Finale. Gegen den spanischen Nachbarn setzten sich die Mannen von Roberto Mancini im Elfmeterschießen durch. Tragischer Held war Álvaro Morata, der den Ausgleich erzielte, später aber vom Punkt vergab. FT hat die Leistungen der Spieler genauer unter die Lupe genommen.
Gegen aggressiv anlaufende Italiener hatten die Spanier zu Beginn große Schwierigkeiten, in ihren Kombinationsfluss zu finden. Nach rund zehn Minuten übernahmen die Iberer dann aber das Kommando. Immer wieder suchte das Team von Luis Enrique den bärenstarken Dani Olmo, der einige gefährliche Aktionen initiierte. Nicht ganz zufällig war es auch der Leipziger, der die erste richtig gute Chance der Partie verbuchte, aber aus zehn Metern am hervorragend reagierenden Gianluigi Donnarumma scheiterte. Wirklich zwingend waren aber beide Mannschaften nicht, sodass es mit 0:0 in die Pause ging.
Nach dem Seitenwechsel hatten zunächst weiterhin die Spanier die Oberhand, selten blieb Italien über mehrere Stationen am Ball. Der Führungstreffer durch Federico Chiesa nach fast genau einer Stunde war zu dem Zeitpunkt also durchaus schmeichelhaft. Im Anschluss folgte die bis dato beste Phase des Teams von Roberto Mancini, ehe wiederum Spanien dominanter wurde. Der Ausgleich durch Álvaro Morata war mit Blick auf den gesamten Spielverlauf verdient. Nach 90 Minuten stand es 1:1, es folgte die Verlängerung.
In dieser merkte man beiden Mannschaften die aufkommende Müdigkeit deutlich an. Spaniens Passspiel verlor an Schärfe, Italiens Vorwärtsbewegung an Schwung. Und so verliefen die zusätzlichen 30 Minuten mehr oder weniger ereignisarm. Das Elfmeterschießen musste also die Entscheidung bringen.
Dort vergab Ausgleichsschütze Morata den entscheidenden Versuch, ehe Jorginho gegen Unai Simón die Nerven behielt und Italien ins Finale hievte. Gegner dort ist der Sieger das anderen Halbfinals zwischen England und Dänemark.
Torfolge
1:0 Chiesa (60.): Nach einer Flanke der Spanier macht Donnarumma das Spiel schnell. Über Verratti landet der Ball bei Insigne, der schön auf Immobile durchsteckt. Gegen den Ex-Dortmunder kann Laporte zunächst per Grätsche klären, doch an der Sechzehner-Kante lauert Chiesa. Der Juve-Star legt sich das Leder auf den starken rechten Fuß und vollendet per Schlenzer ins lange Eck.
1:1 Morata (80.): Laporte spielt einen öffnenden Pass in die Zentrale. Dort dreht sich Morata schnell mit dem Ball am Fuß und nimmt Tempo auf. Der Doppelpass mit Olmo ist akkurat und hebelt die italienische Innenverteidigung aus. Anschließend steht Morata blank vor Donnarumma und schiebt mit links flach ein.
Die Noten für Italien
Eingewechselt
62‘ Berardi (3) für Immobile
74‘ Pessina (4) für Verratti
74‘ Toloi (3,5) für Emerson
85‘ Locatelli (3) für Barella
85‘ Belotti (3) für Insigne
107‘ Bernardeschi für Chiesa
Die Noten für Spanien
Eingewechselt
62‘ Morata (1,5) für F. Torres
70‘ Gerard (3) für Oyarzabal
70‘ Rodrigo (2,5) für Koke
85‘ Llorente (3,5) für Azpilicueta
106‘ Thiago für Busquets
109‘ P. Torres für García
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