DFB-Erkenntnisse: Die Glücks- und Fehlgriffe von Nagelsmann

„Nagelsmann löst das Problem im San Siro“, lobt die spanische ‚Marca‘ heute. Und ja: Der Bundestrainer stellte Italien mit den Einwechslungen von Nico Schlotterbeck sowie Tim Kleindienst und Umstellungen zum zweiten Durchgang vor Schwierigkeiten, die letztlich im 2:1-Sieg der deutschen Elf mündeten. Auch weitere Entscheidungen erwiesen sich als goldrichtig, doch Nagelsmann lag mit manchen Ideen auch daneben. Die Erkenntnisse:

Baumann die richtige Wahl

Im Zweikampf mit Alexander Nübel setzte sich Oliver Baumann durch und rechtfertigte Nagelsmanns Vertrauen mit einem starken Auftritt. Mehrere Paraden, eine große Ruhe und Präzision mit Ball am Fuß mündeten in der FT-Note 1,5 für den Hoffenheimer.

Volltreffer Goretzka

Zur Heim-EM hatte Nagelsmann seinen einstigen Weggefährten aus Münchner Tagen noch aussortiert – nun ist Leon Goretzka zurück in der ersten Reihe. Offenkundig ist der Sechser gleich als Stammspieler eingeplant und rechtfertigte das mit einer extrem präsenten Vorstellung inklusive Kopfballtreffer zum Sieg. Auch Goretzka sicherte sich die FT-Note 1,5.

Offensivspieler brauchen gewohnte Rollen

Im ersten Durchgang spielten mit Jamal Musiala und Nadiem Amiri zwei Spieler auf den offensiven Außenbahnen, die im Verein zentraler agieren. Leroy Sané hingegen, im Verein Flügelspieler, lief zentral in einer Doppelspitze auf. Alle Offensiven fremdelten merklich mit ihren Rollen. Nagelsmann reagierte zur Halbzeit, brachte mit Kleindienst eine klare Neun, stellte Musiala auf die Zehn und Sané auf Linksaußen. Prompt wurde Deutschland wesentlich gefährlicher und drehte die Partie.