Hertha BSC: Acht Personalien sind zu klären

Dank einer beeindruckenden Heimstärke ist Hertha BSC auf dem besten Weg in den Europapokal. Das Gesicht der Mannschaft könnte sich in der kommenden Spielzeit aber dennoch verändern. FT wirft einen Blick auf acht mögliche Abgänge.

von Lukas Hörster
3 min.
John Anthony Brooks würde gerne in England auflaufen @Maxppp

Tor

Thomas Kraft (Vertrag bis 2017): Seit seiner schweren Schulterverletzung im September 2015 ist der Keeper seinen Stammplatz los. An Rune Jarstein gibt es für Kraft derzeit kein Vorbeikommen. Dennoch will die Hertha offenbar mit ihm verlängern. Ob dies auch im Interesse des ehemaligen Bayern-Keepers ist, ist fraglich. Kraft dürfte nach Spielpraxis lechzen. Interessenten gibt es einige. Sowohl deutsche Erst- und Zweitligisten als auch Klubs aus der Major League Soccer sollen angeklopft haben.

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Abwehr

John Anthony Brooks (Vertrag bis 2019): Das Eigengewächs gehört zum Tafelsilber der Berliner. Brooks spielt seine zweite klasse Saison hintereinander und dürfte nur schwer zu halten sein. Unlängst kündigte er gegenüber dem ‚kicker‘ an: „Wenn es für Hertha passt und für mich, ist ein Wechsel vorstellbar. Dann werde ich mich nicht dagegen sträuben, eine neue Herausforderung anzunehmen.“ Das Traumziel des US-Boys ist wohl die englische Premier League.

Mitchell Weiser (Vertrag bis 2020): Auch Weiser könnte im Sommer zum Gesicht einer saftigen Ablöse werden. Zwar erlebt der Flügelspieler eine von Verletzungen gezeichnete Saison – dem Interesse finanzkräftiger Bundesligisten tut dies aber keinen Abbruch. Obwohl Weiser erst im August verlängerte, bringen sich dem Vernehmen nach RB Leipzig und Bayer Leverkusen in Stellung. Laut der ‚Sport Bild‘ darf Weiser im Sommer für festgeschriebene elf Millionen Euro gehen. Als Nachfolger wird Matthew Leckie vom FC Ingolstadt gehandelt.

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Mittelfeld

Allan (Vertrag bis 2017): Die Leihgabe vom FC Liverpool konnte sich in der Hauptstadt nicht etablieren. Einem grausigen Bundesliga-Debüt gegen den FC Bayern folgten nur noch zwei weitere Startelfeinsätze. Jeweils ging die Hertha ohne eigenen Treffer und als Verlierer vom Platz. Manager Michael Preetz: „Wir können uns weiterhin vorstellen, ihn zu behalten. Aber dafür muss es eine sportliche Notwendigkeit geben.“ Diese ist derzeit nicht zu erkennen.

Valentin Stocker (Vertrag bis 2018): Trotz ordentlicher Torquote war der Offensivspieler unter Pál Dárdai nur selten gesetzt. In der laufenden Spielzeit stand der Schweizer nur elfmal in der Startelf. Die vergangenen fünf Bundesligaspiele erlebte Stocker dabei komplett von der Bank. Sein Standing war also schon einmal höher. Das ist auch Ex-Verein FC Basel nicht verborgen geblieben, der bereits die Fühler ausstreckt.

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Alexander Baumjohann (Vertrag bis 2017): Nicht ein einziges Mal schaffte es der Edeltechniker in den Spieltagskader der Berliner – und das, obwohl er noch vor Jahresfrist bis 2017 verlängert hatte. Dárdai sieht für Baumjohann keine Zukunft, eine erneute Ausdehnung des Kontrakts ist ausgeschlossen. Sogar eine vorzeitige Vertragsauflösung stand zwischenzeitlich im Raum. Einen Neustart könnte der 30-Jährige in der Türkei wagen. Caykur Rizespor soll die Fühler ausgestreckt haben. Im Winter galten zudem der Karlsruher SC und der 1. FC Nürnberg als interessiert.

Angriff

Julian Schieber (Vertrag bis 2018): Hinter Kapitän Vedad Ibisevic stehen die Aktien des Linkfußes prinzipiell schlecht. Mit seinen 28 Jahren dürfte Schieber nochmal über einen Vereinswechsel nachdenken, um regelmäßiger auf dem Platz zu stehen. Auch aufgrund von Verletzungen durfte er das in der laufenden Spielzeit nur 423 Minuten lang, dabei gelangen ihm immerhin drei Treffer. Derzeit fällt Schieber infolge einer Knie-OP aus, mit einem Comeback ist wohl erst in der kommenden Saison zu rechnen. Seine Zukunft ist völlig offen.

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Sami Allagui (Vertrag bis 2017): Immer wieder kämpfte sich der Tunesier nach Verletzungen ans Team heran – doch ebenso häufig gelang ihm der endgültige Durchbruch nicht. Dennoch verriet Allagui dem ‚kicker‘: „Erste Gespräche zwischen Klub und Berater gab es. Ich muss mich anbieten. Aber der Klub weiß, was er an mir hat, und kennt meine Qualitäten. Schaffen wir es nach Europa, brauchen wir einen großen Kader. Ich weiß immer noch, wo das Tor steht.“ Die Chancen auf einen Verbleib stehen also nicht schlecht.

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