FT-Kurve Bundesliga

BVB investiert Millionen: Wer ist Südamerika-Talent Lerma?

Die Verantwortlichen von Borussia Dortmund haben offenbar einen großen Coup auf dem Transfermarkt gelandet und sich mit Justin Lerma ein absolutes Toptalent aus Südamerika gesichert. FT hat einen Blick auf die Stärken und Schwächen des Youngsters geworfen und den Transfer eingeordnet.

von Dominik Schneider
5 min.
Justin Lerma Im Trikot von Indepediente del Valle @Maxppp

Borussia Dortmund war in der Vergangenheit immer wieder bekannt für spannende Jugendtransfers. Junge Spieler suchen regelrecht den Weg zum BVB, um in die Fußstapfen von Ousmane Dembélé, Jadon Sancho, Christian Pulisic, Erling Haaland, Jude Bellingham und Co. zu treten. So auch Justin Armando Lerma Soliz – kurz Justin Lerma.

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Der 16-Jährige wird laut übereinstimmenden Medienberichten im Sommer 2026 von Independiente del Valle zum BVB wechseln. Von einer niedrigen einstelligen Millionensumme ist dabei die Rede. Ein überraschender Transfer, der ein gewisses Risiko trägt, allerdings auch die Chance birgt, ein großes Talent frühzeitig an den Verein zu binden. Doch was hat die Scouts der Schwarz-Gelben vom jungen Ecuadorianer überzeugt?

Ballträger mit Tempo

Lerma kommt vorwiegend als offensiv ausgerichteter Achter zum Einsatz. Im aktuellen System unter Edin Terzic würde der Rechtsfuß wohl die Position von Marcel Sabitzer neben einem defensiver ausgerichteten Emre Can einnehmen. Er wäre aber auch in der Lage, ähnlich wie Julian Brandt oder Marco Reus die Zehn zu bekleiden.

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Der Youngster ist kreativ, agil und hat ein solides bis gutes Passspiel. Auffällig ist, dass er trotz seines jungen Alters bereits ein hervorragendes Gespür für freie Räume aufweist und sich dementsprechend intelligent in Zwischenräumen positioniert, um angespielt zu werden. Zudem spult er pro Partie einige Kilometer ab.

Zu Lermas größten Stärken zählt definitiv seine Geschwindigkeit. Ein Attribut, das von allen Scouts europäischer Topklubs gesucht wird, da es im modernen Fußball unerlässlich ist. Lerma ist ohne sowie mit Ball am Fuß dazu in der Lage, höchstes Tempo zu gehen. Das befähigt ihn – bevorzugt über die linke Seite – in die Offensive vorzudringen.

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Nachholbedarf auf der Hantelbank

Natürlich ist Lerma noch kein fertiger Spieler. Auch wenn er sich in den kommenden zwei Jahren bis zu seinem Wechsel körperlich noch entwickeln wird, dürften seine Durchsetzungsfähigkeit im direkten Zweikampf und seine grundsätzliche physische Konstitution Bereiche sein, in denen er zulegen muss, um Bundesliga-Reife zu erlangen. Bei einem Talent, das gerade erst vor wenigen Tagen seinen 16. Geburtstag feierte, keine Schande.

Während Lerma bei Defensivaktionen zwar giftig und für den Gegner unangenehm zu bespielen wirkt, fehlt es ihm dort in einigen Situationen noch an Klarheit und Cleverness. Hier herrscht ebenso Nachholbedarf wie beim Spiel mit seinem schwächeren Fuß. Dribblings und Kurzpässe mit links sind zwar überdurchschnittlich gut, im Abschluss oder bei Flugbällen verlässt sich Lerma aber zumeist auf den rechten Fuß. Auch ein Grund, warum er seine Vorstöße gerne über die linke Flanke initiiert.

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Juwel an der Angel?

Klar ist, dass Lerma Qualitäten mitbringt, die eine Investition absolut rechtfertigen. Ob er am Ende einschlägt und eine sehenswerte Karriere im Profifußball hinlegt, hängt von vielen Faktoren ab. Dass die Dortmunder sich eines der vielversprechendsten Juwelen aus der Akademie von Independiente del Valle gesichert haben, ist mutig, spricht gleichzeitig aber auch für den tollen Ruf des Bundesligisten, was die Entwicklung von Talenten angeht.

In der Vergangenheit hat der ecuadorianische Erstligist immer wieder Topspieler hervorgebracht, die es in Europa gepackt haben. Dazu gehören unter anderem Moisés Caicedo (FC Chelsea), Piero Hincapié (Bayer Leverkusen) und Willian Pacho (Eintracht Frankfurt). Auch Kendry Paéz, der 2025 zum FC Chelsea wechseln wird und ebenfalls beim BVB auf dem Zettel stand, entspringt der Jugendabteilung von Independiente.

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