Chelsea-Bosse rechtfertigen XXL-Verträge

von Julian Jasch - Quelle: The Telegraph
2 min.
Paul Winstanley mit Laurence Stewart auf der Tribüne @Maxppp

Der FC Chelsea verteilt die am längsten datierten Verträge der Welt. Darin sieht die Führungsetage nicht nur ein Umkurven der PSR, sondern auch einen Vertrauensbeweis an die Spieler.

Der FC Chelsea verfolgt seit Jahren eine fragwürdige Transferpolitik. Diverse vielversprechende Talente respektive Senkrechtstarter oder sogar vermeintliche Topstars wurden in den zurückliegenden Wechselperioden für enorme Ablösesummen an Bord geholt, ohne den gewünschten Erfolg herbeizuführen.

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Im vergangenen Sommer umfasste der Kader zwischenzeitlich mehr als 40 Spieler. Die Mannschaft wurde zwar vor allem durch Leihabgaben auf 29 Profis ausgedünnt, für Aufsehen sorgen aber immer noch die Vertragslaufzeiten, die an der Stamford Bridge vergeben werden: Cole Palmer (22) ist ebenso wie Nicolas Jackson (23) beispielsweise bis 2033 und entsprechend für knapp neun Jahre an den Klub gebunden.

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Im Interview mit dem ‚Telegraph‘ erläutern die Sportdirektoren Laurence Stewart und Paul Winstanley die Vorgehensweise der Blues: „Ohne vorausschauendes Denken und Weiterentwicklung wird jeder auf der Stelle treten. Es handelt sich um ein kluges Konzept, das die Eigentümer zu Beginn umgesetzt haben und an das sie glaubten.“

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„Wir glauben daran“

„Als wir es uns einmal gemeinsam und isoliert angesehen haben, waren wir der Meinung, dass man definitiv sehen kann, wie es funktionieren kann“, führt das Duo aus, „und wir glauben daran.“ Tatsächlich erwischten die Londoner einen soliden Saisonstart und belegen nach den ersten sieben Spieltag mit 14 Punkten den vierten Tabellenplatz.

Ferner seien die langfristigen Arbeitspapiere nicht ausschließlich auf die Profit- und Nachhaltigkeitsregeln (PSR) zurückzuführen. „Wenn es nur um die PSR ginge, hätten wir damit aufgehört. Das stand für die Eigentümer nie im Vordergrund, als wir mit ihnen darüber gesprochen haben, wie der Klub funktionieren soll“, konstatiert Winstanley.

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Zum Hintergrund: Weit mehr als eine Milliarde Euro hat der Verein um Eigentümer Todd Boehly seit März 2022 für Transfers ausgegeben. Demgegenüber stehen deutlich geringere Einnahmen, sodass Chelsea auf den ersten Blick gegen die Transfer-Regeln der Premier League verstößt, denen zufolge Teams auf einen Zeitraum von drei Jahren nicht mehr als 105 Millionen Pfund Minus machen dürfen.

Durch die Vergabe der XXL-Verträge ist es den Blues allerdings möglich, die Ablösesummen auf einen längeren Zeitraum zu strecken und so mögliche Sanktionen zu umgehen. Stewart erläutert: „Man muss das richtig machen, wenn man Spielern diese langen Verträge anbietet und dann liegt es an uns, dass wir die Spieler weiterentwickeln und fördern.“ Ob sich der Champions League-Sieger von 2021 wieder nachhaltig in der Spitzengruppe der englischen Liga etablieren kann, wird sich noch herausstellen.

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