Fehlendes Mitspracherecht als Absagegrund? Tuchel klärt auf

von Georg Kreul
2 min.
Thomas Tuchel @Maxppp

Am Abschied von Thomas Tuchel vom FC Bayern haben auch die jüngsten Gespräche nichts ändern können. Tuchel ließ bei der Verkündung seiner Entscheidung durchblicken, woran die weitere Zusammenarbeit gescheitert sein könnte.

„Es gab nochmal Gespräche, aber wir haben keine Einigung gefunden“, mit diesen Worten bestätigte Thomas Tuchel auf der heutigen Pressekonferenz seinen Abschied vom FC Bayern im Anschluss an die Saison. „Die Gründe sind minimal, wieso wir uns trennen mussten“, sagte der FCB-Coach weiter.

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Doch im Verlauf der Verkündung machte der 50-Jährige mit Bezug auf seine Spielerwünsche während des vergangenen Transfersommers ein Fass auf. Damals war Tuchel Teil der siebenköpfigen Transfer-Taskforce, der auch Ehrenpräsident Uli Hoeneß und Aufsichtsratsmitglied Karl-Heinz Rummenigge angehörten.

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„Es ist kein Geheimnis“, sagte Tuchel, „je kleiner der Kreis, desto effektiver kann man arbeiten. Ich habe aber keinen Grund, mich zu beschweren. Ich bin schon ein bisschen stolz, dass ich beim Thema Harry Kane unnachgiebig war. […] Dass ich hart geblieben bin im Transferausschuss. Es ist aber nie ein Problem, mal einen Spieler nicht zu kriegen.“

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„Nicht mein Verständnis“

Beispielsweise zerschlug sich der Transfer von Abräumer João Palhinha (28) vom FC Fulham. Die Sechser-Position war daraufhin monatelang ein Thema an der Säbener Straße. „Es ist nicht mein Verständnis, dass ich einen Zettel abgebe und sage: Jetzt könnt ihr mir den holen“, betont Tuchel, „das war auch in England nicht so.“

Und weiter: „Es war immer meine Intention, in der Sommer-Transferphase gemeinsam mit Marco Neppe (ehemaliger Technischer Direktor, Anm. d. Red.) und allen, die dabei waren, das Bestmögliche aus Trainersicht herauszuholen. Immer mit dem Bewusstsein, dass es wirtschaftliche Zwänge gibt.“

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Absage am Mittwoch

Dass Tuchel in einer solchen Konstellation nicht jeder Wunsch erfüllt, war auch dem FCB-Coach klar. Genau da liegen nach Informationen der ‚Süddeutschen Zeitung‘ aber die erwähnten „minimalen Gründe“ für die Trennung. Tuchel wünschte sich neben einem längerfristigen Vertrag über 2025 hinaus mehr Mitspracherecht bei der Kadergestaltung. Dazu vermisste der Coach die Rückendeckung von ganz oben.

Schon am Mittwochabend soll Tuchel dem Bericht zufolge den Bayern abgesagt haben. Auch Versuche von Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund am gestrigen Donnerstag konnten nichts mehr an der Entscheidung des Trainers ändern.

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