Sommertransfers: Die Noten für den VfB Stuttgart
Der VfB Stuttgart steht mit vier Punkten am Tabellenende. Auch Robin Dutt muss sich Kritik an seiner Kaderzusammenstellung gefallen lassen. Ein richtiger Volltreffer ist dem Sportvorstand nicht geglückt. FussballTransfers bittet zur Notenvergabe.
Volltreffer
Fehlanzeige
Verstärkung
Emiliano Insúa (Atlético Madrid/ablösefrei): Der Linksverteidiger ist seit Saisonbeginn gesetzt und nicht mehr wegzudenken aus der VfB-Stammelf. Schaltet sich häufig ins Angriffsspiel der Schwaben ein, ist robust im Zweikampf und schlägt gefährliche Flanken. Dann und wann sollte der Argentinier seinen Offensivdrang noch zügeln. Doch schon jetzt ist klar: Sportvorstand Robin Dutt hat eine gute und kostengünstige Lösung für das jahrelange Problem hinten links gefunden.
Mitläufer
Toni Sunjic (Kuban Krasnodar/2,5 Mio.): Der bosnische Nationalspieler kam erst nach Saisonbeginn und wurde sofort ins kalte Wasser geworfen. Die Abstimmung mit den Nebenleuten leidet darunter merklich. Was Zweikampfverhalten und Stellungsspiel betrifft, ist Sunjic aber fraglos eine Verstärkung für die löchrige VfB-Abwehr. Im Kopfballspiel sehr stark, defensiv wie offensiv.
Lukas Rupp (SC Paderborn/ablösefrei): Der Sechser füllt die Rolle aus, die ihm zugedacht war: Fallen Christian Gentner oder Serey Dié aus, springt Rupp ein. Taktisch verhält sich der 24-Jährige klug, was ihm einige Ballgewinne ermöglicht. An seiner Passquote muss Rupp aber noch arbeiten. Viele Bälle in die Spitze landen beim Gegner. Keine ernsthafte Alternative für die Startelf.
Jan Kliment (FC Vysocina/1 Mio.): Bis zum vergangenen Spiel gegen die TSG Hoffenheim (2:2) trat der Tscheche so gut wie gar nicht in Erscheinung. In Sinsheim traf er dann aber nur eine Minute nach seiner Einwechslung zum zwischenzeitlichen 1:1. Inwieweit Kliment die Offensive verstärken kann, muss sich erst noch zeigen. Der Ausfall von Daniel Ginczek ist die Chance für den Torschützenkönig der vergangenen U21-Europameisterschaft.
Enttäuschung
Przemyslaw Tyton (PSV Eindhoven/1 Mio.): Gleich in seinem ersten Bundesliga-Einsatz wurde der Pole zum Sündenbock, als er völlig unnötig einen Elfmeter an Anthony Modeste verursachte. Den negativen Eindruck bestätigte Tyton in der Folge mit weiteren Böcken. Auf der Linie hat der 1,95 Meter lange Keeper durchaus seine Stärken, insgesamt überwiegen die Schwächen beim Herauslaufen aber deutlich. Vor allem, weil der VfB äußerst anfällig ist für Tempogegenstöße des Gegners.
Philip Heise (1. FC Heidenheim/750.000): Der 24-Jährige wurde von Dutt als „bester Linksverteidiger der zweiten Liga“ angepriesen. Der Sprung ins Oberhaus scheint für Heise aber zu groß zu sein. Zuletzt stand der Linksfuß nicht einmal mehr im Kader der Profis und kickte stattdessen in Liga drei. Ein Rückschritt statt des erhofften Fortschritts.
Ohne Bewertung
Mitch Langerak (Borussia Dortmund/3,5 Mio.): Eigentlich war der Australier als Nachfolger von Sven Ulreich eingeplant. Ein Muskelbündelriss und eine anschließend entstandene Zyste setzen Langerak aber seit Saisonstart außer Gefecht. Erst im neuen Jahr rechnet man am Neckar mit der Rückkehr des Sunnyboys.
Robbie Kruse (Bayer Leverkusen/Leihe): Dem zweiten Neuzugang aus ‚Down Under‘ erging es ähnlich. Kurz nach seiner Ankunft in Stuttgart zog sich der Offensivflitzer einen Muskelfaserrisses in der rechten Wade zu. Im nächsten Spiel gegen Ingolstadt könnte Kruse wieder an Bord sein.
Fazit
Große Sprünge waren auf dem Sommertransfermarkt nicht möglich. Der VfB musste dennoch einige Löcher stopfen. Die Ergänzungsspieler Rupp und Kliment erfüllen ihre Rolle, mehr aber auch nicht. Der Ausfall von Langerak wiegt schwer, denn Tyton entpuppt sich mehr und mehr als Enttäuschung. Sunjic und Insúa haben das Potenzial, wichtige Stabilisierungsfaktoren in der Defensive zu werden. Völlig daneben lag Sportvorstand Dutt also nicht, wenngleich ein klarer Fortschritt zum Kader der Vorsaison nicht zu erkennen ist. FT verteilt daher die Gesamtnote 3-.
*Die anderen Teams