Bundesliga

Leverkusen: Weiser-Doppel für die Werkself?

Erst in der vergangenen Woche gab Leverkusen die Verpflichtung von Patrick Weiser als Trainer im Jugendbereich bekannt. Dass dessen Sohn Mitchell, seines Zeichens Profi bei Hertha BSC, kurz darauf mit der ‚Werkself‘ in Verbindung gebracht wird, überrascht daher auf den ersten Blick wenig.

von Tim Beyer
2 min.
Schaffte in Berlin den Durchbruch: Mitchell Weiser @Maxppp

Beim Überraschungsteam aus der Hauptstadt gehört Mitchell Weiser zu den unumstrittenen Leistungsträgern. Auf der rechten Seite, meist als Außenverteidiger und seltener im Mittelfeld, sorgt er für jede Menge Impulse im Spiel nach vorne. Neben zwei eigenen Treffern unterstreichen dies fünf Vorlagen. Die offensive Interpretation des Jobs als Außenverteidiger macht den 22-Jährigen, der erst im vergangenen Sommer zur Hertha gewechselt war, perspektivisch für viele Spitzenklubs und sicher auch für die DFB-Elf von Jogi Löw interessant.

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Bislang schien es aber, als sei ein Wechsel nach dieser Saison quasi ausgeschlossen. Weisers Vertrag bei der ‚Alten Dame‘ läuft noch bis 2018, zudem spielt die Mannschaft von Trainer Pal Dardai in der neuen Saison mindestens in der Europa League. Weiser selbst äußerte sich im ‚kicker‘ folgendermaßen zu seiner Zukunft: „Einen Wechsel schließe ich aus.“ Vielmehr kommt für Weiser eine frühzeitige Vertragsverlängerung in Betracht.

Weiser als Problemlöser?

Einem Bericht des ‚Express‘ zufolge soll Leverkusen nun dennoch Interesse an Weiser signalisieren. Dass dessen Vater ab der kommenden Saison als Jugendtrainer am Bayer-Kreuz tätig sein wird, ist dabei nur ein Nebeneffekt. Vielmehr könnte Weiser die Probleme der ‚Werkself‘ auf der Rechtsverteidigerposition dauerhaft lösen. Roberto Hilbert plagen immer mal wieder Verletzungen, Tin Jedvaj ist in der Innenverteidigung besser aufgehoben und Youngster Benjamin Henrichs ist ein Talent, aber eben noch keine Konstante. Dass Trainer Roger Schmidt am Wochenende mit Lars Bender einen gelernten Sechser als Rechtsverteidiger aufbot, sagt einiges aus über das Standing der oben aufgezählten Alternativen. Und ob die Verantwortlichen Danny da Costa, den Leverkusen per Option für 500.000 Euro aus Ingolstadt zurückholt, den Job als Stammspieler zutrauen, ist zumindest fraglich.

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Das Boulevardblatt zitiert Roger Schmidt, angesprochen auf Weiser, folgendermaßen: „Er ist ein guter Spieler, der bei Hertha eine sehr gute Entwicklung genommen hat. Der Sprung für ihn damals von Köln zum FC Bayern war zu groß. Er hat in Berlin Stabilität gewonnen, ist flexibel einsetzbar. Im Moment sieht es so aus, als ob er bei Hertha bleibt.“ Ein klares Dementi sieht anders aus, zumal Leverkusen mit dem Pfund der direkten Qualifikation für die Champions League wuchern kann.

FT-Meinung: Mitchell Weiser stand bereits 2013 bei Bayer auf der Wunschliste, wählte damals aber den sicheren Weg und ließ sich nach Kaiserslautern ausleihen. Jetzt wären die Vorzeichen andere, Weiser käme als potenzielle Stammkraft zu Bayer. Ob der gebürtige Rheinländer, der ausgerechnet beim 1. FC Köln, dem Erzrivalen der ‚Werkself‘, ausgebildet wurde, seine Meinung inzwischen überdacht hat und zu einem Wechsel im Sommer bereit wäre, werden die kommenden Wochen zeigen.

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