„Reinigende Wirkung“: Tuchel hakt Mané-Eklat ab & übt Maulwurf-Kritik
Am heutigen Freitag stellte sich Thomas Tuchel auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen die TSG Hoffenheim den Fragen der Journalisten. Es war das erste Mal, dass ein Funktionär des FC Bayern ausführlich zum Vorfall um Sadio Mané und Leroy Sané Stellung bezieht.
Es war das dominierende Thema beim FC Bayern in dieser Woche: Der Schlag von Sadio Mané gegen Leroy Sané nach der 0:3-Niederlage gegen Manchester City in der Champions League. Der 31-jährige Senegalese wurde mittlerweile für ein Spiel suspendiert und muss zudem eine Geldstrafe in sechsstelliger Höhe zahlen.
Trainer Thomas Tuchel war auf der heutigen Spieltagspressekonferenz vor der Partie gegen die TSG Hoffenheim (Samstag, 15:30 Uhr) bemüht, einen Haken hinter das Thema zu setzen. „Es hat uns natürlich beschäftigt“, gab Tuchel zu, der laut eigener Aussage den Vorfall selbst nicht mitbekommen hat, da er sich in der Trainerkabine aufgehalten habe.
„Im Laufe des Abends und des Mittwochs habe ich dann aber natürlich mit den Beteiligten gesprochen und mit denen, die die Situation gesehen haben“, fuhr Tuchel fort, „es hat uns beschäftigt. Auch weil es ein eklatanter Vorfall war, war es für mich sehr wichtig, dass wir es schnell klären und auch klar an alle kommunizieren.“
„Bin sein erster Anwalt“
Tuchel bemühte sich, den Blick auf das Positive zu richten: „Ich denke, das hat dazu geführt, dass wir wieder positiv trainieren können. Wir sind leider nicht die erste Mannschaft, in der so etwas passiert und wir werden auch nicht die letzte sein. Aufgrund der Tatsache, wie die Spieler und wie die Beteiligten damit umgegangen sind, hatte es schon eine reinigende Wirkung. Wir hatten im Training dann schon eine positive und energiegeladene Stimmung.“
Abgesehen von der Suspendierung und der Geldstrafe werde es keine weiteren Sanktionen oder Konsequenzen für Mané geben. „Die Sache ist geklärt. Ich bin Sadios erster Anwalt und Verteidiger“, hielt Tuchel ein flammendes Plädoyer für seinen Stürmer, „ich kenne ihn und sein Umfeld sehr gut und kenne ihn nur als absoluten Top-Profi. Er ist Fußball pur und hat mein vollstes Vertrauen. Vor diesem Vorfall und auch danach.“
Und weiter: „Er hat einen Fehler gemacht, aber jeder hat das Recht, einen Fehler zu machen. Er hat gegen den Verhaltenskodex des FC Bayern verstoßen. Es hat eine Entschuldigung gegeben, die absolut glaubwürdig war. Es war mir und den Spielern sehr wichtig, dass er im Training dabeibleibt, auch wenn er jetzt diese Suspendierung hat.“
Ärger mit dem Maulwurf
Zudem ließ Tuchel durchblicken, dass ihn die Tatsache störe, dass der Kabinenvorfall überhaupt öffentlich wurde. Auf die Frage, ob Manés Verhalten mit seiner Rolle als Vorbild vereinbar sei, antwortete der 49-Jährige zunächst: „Es wäre natürlich schön, dass Dinge, die in der Kabine passieren, auch in der Kabine bleiben. Dann müssten wir über die Vorbildsfunktion gar nicht philosophieren.“
Dann fuhr er aber konkreter fort: „Jeder macht einen Fehler, auch Vorbilder. Und es ist vorbildlich, wie er damit umgegangen ist. Er hat sich in die Runde gestellt und das ganz klar kommuniziert. Das entspricht auch einer Vorbildsfunktion. Perfektion gibt es nicht. Sein Umgang, der Umgang der Mannschaft und Leroys Umgang mit dem Thema sind im Nachgang komplett vorbildlich gewesen.“ Am Samstag kann die Mannschaft gegen Hoffenheim den Worten Taten folgen lassen.
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