BVB, Bayern & Co. jagen Shootingstar der Junioren-Bundesliga
Die Scouts der Bundesliga-Topklubs fahnden auf der ganzen Welt nach hoffnungsvollen Toptalenten. Womöglich liegt das Glück aber näher als bislang angenommen. Vergangene Woche traf sich das Who is Who der Spielerbeobachter-Szene in Hamburg, um ein Sturmtalent der A-Jugend-Bundesliga zu beobachten.
Als die A-Jugend des TSV Havelse im Sommer in die Junioren-Bundesliga aufstieg, war den Verantwortlichen mit Sicherheit klar, dass es in der Staffel Nord/Nordost um nichts anderes als den Klassenerhalt geht. Dieses Ziel kann der Dorfverein aus dem Großraum Hannover bereits vor der Winterpause abhaken. Nach 13 Spielen steht ein mageres Pünktchen zu Buche.
Topscouts beobachten Popovic
Ein Spieler begeistert aber dennoch die Fans, die zu den Heimspielen in das 3.500 Plätze fassende Wilhelm-Langrehr-Stadion pilgern: Milislav Popovic. Der australische Mittelstürmer steht seit diesem Sommer in Havelse unter Vertrag. Von bislang 17 Bundesligatoren erzielte der 18-Jährige zehn. Ende November durfte der Youngster bei den Herren in der Regionalliga Nord ran und besorgte beim Debüt gegen den BSV Schwarz-Weiß Rehden direkt den 1:1-Endstand. Allzu sehr gewöhnen sollte sich der Turn- und Sportverein aus der niedersächsischen Provinz aber nicht an den Shootingstar.
Popovics Weg könnte schon bald zu einem deutschen Topklub führen. Nach Informationen der ‚Bild‘ nahmen die Topscouts Wolfgang Grobe (FC Bayern) und Michael Schulz (Borussia Dortmund) das Sturmtalent am vergangenen Mittwoch bei der zweiten Mannschaft des FC St. Pauli (0:2) unter die Lupe. Für Hannover 96 waren Scout und Klublegende Dieter Schatzschneider sowie U23-Trainer Michael Krüger zugegen. Zudem ist das Interesse von Bayer Leverkusen, dem VfL Wolfsburg sowie Hertha BSC verbrieft.
Bei 96 durchgefallen
Dass sich Hannover nun mit den Topvereinen aus Dortmund, München und Wolfsburg duellieren muss, hätte vermieden werden können. Wie die Tageszeitung berichtet, gehörte das australische Talent ein Jahr dem Jugendkader von Lazio Rom an, durfte jedoch aufgrund der fehlenden Spielberechtigung nur trainieren. Der frühere Hannover- und Bayern-Profi Frank Hartmann wurde auf Popovic aufmerksam, holte ihn nach Deutschland, ließ ihn bei sich wohnen und im März bei der U19 in Hannover mittrainieren. „Trainer Stendel war begeistert, andere offenbar nicht“, so Hartmann, „dann sind wir nach Havelse gegangen.“
Dass Popovic noch einmal am Maschsee vorspielt, ist aufgrund der nun namhaften Konkurrenz eher unwahrscheinlich. Sollten Thomas Tuchel, Pep Guardiola und Co. Interesse signalisieren, kann sich der Knipser seinen kommenden Arbeitgeber im Sommer aussuchen.
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