Eintracht Frankfurt soll im Werben um Zeno Debast gut im Rennen liegen. Die Verpflichtung des jungen Abwehrspielers wäre ein Coup, für den es aber womöglich einen langen Atem braucht.
„Normalerweise“, merkte Zeno Debast jüngst gegenüber der belgischen Tageszeitung ‚Het Laatste Nieuws‘ an, „spiele ich die Saison für Anderlecht zu Ende.“ Wohlgemerkt: Normalerweise. Denn der belgische Innenverteidiger, am heutigen Dienstag 20 Jahre jung geworden, ist ein äußerst begehrter Vertreter der Innenverteidiger-Zunft.
Schon vor einem Jahr wurde der große FC Liverpool ins Spiel gebracht. Debast hatte da seine erste Saison auf Profi-Niveau in den Beinen, damals noch als junger Ergänzungsspieler. Es folgte eine Spielzeit als unumstrittene Stammkraft, die den Youngster aus Halle, nicht zu verwechseln mit den gleichnamigen deutschen Städten, in den Kreis der belgischen Nationalmannschaft katapultierte (bislang vier Einsätze) und natürlich auch in der Bundesliga registriert wurde.
Wann kommt die Freigabe?
Gerüchte über einen Transfer von Borussia Dortmund erwiesen sich bislang als nicht sonderlich heiß – ganz im Gegensatz zur Spur nach Frankfurt. Die Eintracht soll sich mit dem Spielerlager schon weitestgehend einig sein. Ein erstes Ablöse-Angebot in Höhe von sieben Millionen Euro wurde auch schon beim RSC platziert, dürfte allerdings nicht das Ende der Fahnenstange bleiben. Im Sommer soll Anderlecht deren 15 Millionen verlangt haben.
Im Debast-Poker stellt sich für die Belgier aber nicht nur die Preis-, sondern auch eine Grundsatzfrage: Sollte die Rückrunde ohne einen derart wichtigen Spieler bestritten, womöglich die Saisonziele gefährdet werden? Das müssen die Verantwortlichen im Brüsseler Vorort entscheiden. Unabhängig davon: Debast scheint Lust auf die SGE zu haben und das ist ein Faustpfand – im Zweifel auch für den nächsten Sommer.
Attraktives Paket
Natürlich besteht die Gefahr, dass der Rechtsfuß bis dahin weitere und womöglich noch ambitioniertere Vereine auf den Plan ruft. Ein Gardemaß von 1,91 Metern, ein starkes Kopfballspiel, hohes Tempo dank großer, raumgreifender Schritte, ein gepflegter Spielaufbau, vereinzelt sogar sehenswerte Dribblings – Debast bietet ein hochspannendes Rundumpaket an.
Unweigerlich drängen sich Vergleiche mit Vincent Kompany auf, der seine Karriere ebenfalls in Anderlecht begann und nach einem Abstecher zum Hamburger SV eine Weltkarriere bei Manchester City startete. Sollte sich Debast für den Abstecher nach Frankfurt entscheiden, würde man sich dort über einen ähnlichen Karriereverlauf bestimmt nicht beschweren.
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