BVB gewinnt Terzic-Debüt | Das änderte der neue Coach
Borussia Dortmund hat das erste Spiel unter der Leitung von Edin Terzic gewonnen. Am Dienstagabend stand nach 95 intensiven Bundesliga-Minuten ein 2:1-Sieg bei Werder Bremen. FT blickt auf die Änderungen, die der neue BVB-Trainer vornahm.
Torfolge
0:1 Guerreiro (12.): Werder bringt den Ball nach einem Freistoß nicht weit genug weg. Dortmund kombiniert sich über Bellingham, Sancho und Reyna über rechts zurück in den Strafraum. Etwas zufällig gelangt das Leder schließlich zu Guerreiro, der technisch anspruchsvoll zur frühen Führung abstaubt.
1:1 Möhwald (28.): Ein Ballverlust von Akanji kommt dem BVB teuer zu stehen. Eggestein setzt auf rechts Gebre Selassie in Szene, dessen flache Hereingabe am Strafraum auf Möhwald abgelegt wird. Der Sechser nimmt Maß und trifft aus 17 Metern flach ins rechte Eck zum zu diesem Zeitpunkt überraschenden Ausgleich.
1:2 Reus (78.): Der ansonsten bärenstarke Pavlenka lässt einen einfachen Ball fallen und fegt beim Nachsetzen Akanji um. Den fälligen Elfmeter von Reus wehrt Pavlenka ab – Dortmunds Kapitän trifft aber im Nachschuss zum 1:2.
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— Borussia Dortmund (@BVB) December 15, 2020
Grundordnung
Terzic schickte die Dreier-/Fünferkette vorerst in die Mottenkiste und setzte stattdessen auf ein Hybrid aus 4-3-3 (defensiv) und 4-2-3-1 (offensiv). Gegen den Ball formierte sich eine Mittelfeld-Dreierreihe aus Bellingham, Witsel und Reus. Der Kapitän suchte naturgemäß immer wieder den Weg nach vorne und unterstützte die Spitzen Sancho, Moukoko und Reyna.
Risiko in anderen Räumen
Nach dem 1:5 gegen Stuttgart beklagte Abwehrchef Hummels zu „viel Risiko in Räumen, in denen der Ertrag klein ist“ und meinte damit die „riesige Ballverlustquote“ in der eigenen Hälfte. In Bremen ging der BVB weniger Risiko im Aufbau, dafür aber im Pressing.
Gerade in der Anfangsphase war Dortmund stark auf Gegenpressing-Momente aus. Weil diese Herangehensweise unter Favre nicht besonders beliebt und somit unerprobt war, wirkte die Bemühungen zwar mitunter erfrischend, aber auch unausgereift. Die letzte Reihe musste weit aufrücken und somit viel Platz in ihrem Rücken lassen – auch das ist ein Risiko.
Schärfe und Aggressivität
Generell war der BVB bemüht, Schärfe, Vertikalität und Aggressivität auszustrahlen – Attribute, die im taktischen Favre-Fußball mitunter fehlten. Terzic forderte hörbar immer wieder „scharfe Bälle“ ein, zudem sollten seine Mannen „immer in Bewegung“ und „immer anspielbar“ sein. Gerade im zweiten Durchgang verfiel Schwarz-Gelb aber zeitweilig in alte Muster, spielte viel in die Breite und wurde zu selten zwingend.
Moukoko im Blickpunkt
Dortmunds Sturmjuwel durfte beim Terzic-Debüt erstmals von Beginn an für die Profis ran – und wurde damit zum jüngsten Profi, der je bei einem Bundesliga-Spiel in der Startelf stand. Sein erstes Profitor verpasste Moukoko zweimal knapp (6., 50.). Ansonsten war der 16-Jährige umtriebig und fleißig im Anlaufen, zeigte aber Schwächen in der Ballverarbeitung. Insbesondere körperlich war gegen Gegenspieler Toprak kein Kraut gewachsen. Nach 79 Minuten hatte der 16-Jährige dann Feierabend.
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