Real bald in der Bundesliga? | Ligue 1 verklagt DAZN

Real Madrid fühlt sich nach dem vergangenen Wochenende mal wieder benachteiligt und könnte zu drastischen Mitteln greifen. In Frankreich brodelt es gewaltig, da DAZN Zahlungen verweigert. Ein Rechtsstreit ist im Gange. Die FT-Presseschau am Montag.

von Dominik Sandler
2 min.
Pressechau_1702 @Maxppp

Real-Fans machen Druck

Die Partie gegen CA Osasuna (1:1) könnte das Fass zum Überlaufen gebracht haben: Seit Wochen liegt Real Madrid im Clinch mit den Schiedsrichtern, fühlt sich benachteiligt. Auch am Wochenende. Bei den Königlichen fühlte sich Jude Bellingham nach seiner Roten Karte wegen Beleidigung missverstanden, dennoch droht ihm laut der ‚Sun‘ eine Sperre von zwölf (!) Spielen. Außerdem seien Real gleich drei Elfmeter verweigert worden.

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Präsident Florentino Perez ist stinksauer, ebenso die Fans in den sozialen Medien. Auch deshalb will Real laut der ‚Sport‘ jetzt zu drastischen Mitteln greifen. Demnach erwägen die Blancos, La Liga zu verlassen und sich einem anderen nationalen Wettbewerb anzuschließen. Die Zeitung spekuliert weiter, dass Real Asyl in der Bundesliga, der Serie A oder Ligue 1 suchen könnte.

Die Möglichkeit dazu gibt es theoretisch. Zunächst müsste sich Real an die FIFA wenden, um mit Zustimmung der Liga des aufnehmenden Landes den Wechsel des Wettbewerbs zu beantragen. Anschließend müsste die UEFA das Ganze noch abnicken, der Verband liegt mit den Königlichen seit den Plänen um die Superleague allerdings im Streit. Die Idee an sich ist nicht ganz neu, schon vor rund vier Jahren kursierten Berichte, dass die Madrilenen einen Wechsel in die Premier League erwägen.

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In Frankreich brennt der Baum

Der Streit zwischen dem französischen Ligaverband und DAZN eskaliert. Hintergrund ist, dass DAZN die Hälfte der für den Februar vereinbarten Vertragszahlung von 35 Millionen Euro nicht überwiesen hat und stattdessen zurückhält. Die Liga hat DAZN daraufhin verklagt.

Der Grund: Laut der Streaming-Plattform vermarktet der französische Verband die Liga nicht gut genug, außerdem verschließt er sich zu sehr gegen mögliche Produktionen. Zudem unternimmt die Liga nach Ansicht von DAZN nicht genug gegen Piraterie – also gegen illegales Streaming. Für die Vereine, Spieler und Trainer ist diese Ungewissheit in Hinblick auf künftige Zahlungen natürlich Gift. Bereits vor der Saison hatte die Ligue 1 Schlagzeilen fabriziert, weil lange Zeit kein Abnehmer für die TV-Rechte gefunden und diese letztlich unter Wert an DAZN verscherbelt wurden.

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Wie die ‚L’Équipe‘ heute enthüllt, war letztlich Nasser Al-Khelaïfi, Boss von Paris St. Germain, einer der wichtigsten Protagonisten für diesen Deal. Er ist der Vorsitzene des Senders beIn Sports, der neben DAZN Spiele in Frankreich überträgt. Al-Khelaïfi hatte demnach im Sommer damit gedroht, den Deal platzen zu lassen und sich mit seinem Sender zurückzuziehen, sollten sich die Klubs für einen anderen Weg entscheiden. Jetzt gibt es bereits Stimmen in Frankreich, die sich vehement für eine Wiederaufnahme der Zusammenarbeit mit dem alten Sender, Canal+, aussprechen.

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