Insgesamt fünf Neuzugänge verstärkten Atlético Madrid im vergangenen Transferfenster. Während Suárez und Carrasco zu den Leistungsträgern zählen, kommen die anderen drei Neuen wenig zum Zuge. Das FT-Transferzeugnis für die Rojiblancos.
Lucas Torreira (FC Arsenal/Leihe)
Die Leihe vom FC Arsenal hat sich für den defensiven Mittelfeldspieler bisher nicht ausgezahlt. Der 24-Jährige kommt auf lediglich 303 Einsatzminuten in zehn Pflichtspieleinsätzen für die Colchoneros. Immerhin gelangen Torreira zwei Torbeteiligungen (ein Tor, ein Assist). Die gewünschte Spielpraxis erhält der zweikampfstarke Rechtsfuß jedoch nicht. Zuletzt kamen bereits Gerüchte über den Abbruch der Leihe auf, die der Berater des 1,66-Mannes jedoch postwendend dementierte. Torreira wolle bei Atlético weitermachen und sich durchsetzen. Fraglich ist jedoch, ob sich der Uruguayer gegen die große Konkurrenz im zentralen Mittelfeld behaupten kann. Note: 5.
Luis Suárez (FC Barcelona/ablösefrei)
Der Pistolero war der namhafteste Neuzugang im vergangenen Transferfenster – und kam noch dazu ablösefrei. Bisher hat sich der Transfer aus Sicht der Rojiblancos voll ausgezahlt. Suárez strahlt bei seinem neuen Klub wieder die Torgefahr aus, die ihm bei Barça in der vergangenen Saison etwas abhandengekommen war. In zehn Spielen in La Liga gelangen dem 33-Jährigen sieben Treffer, zudem lieferte er einen Assist. Note: 1,5.
Yannick Carrasco (Dalian Professional/27 Mio.)
Während seiner Leihe im Januar überzeugte Carrasco die Klub-Verantwortlichen in Madrid auf Anhieb. Trotz der großen Unterschiede hinsichtlich des Leistungsniveaus zwischen der chinesischen und spanischen Liga hatte der 27-Jährige keine Anlaufschwierigkeiten. Folglich verpflichtete Atlético den Belgier in der vergangenen Wechselperiode für 27 Millionen Euro fest. In der laufenden Saison gelangen Carrasco sieben Torbeteiligungen (drei Tore, vier Assists) in 14 Pflichtspiel-Einsätzen. Nach einem etwas holprigen Start – Carrasco kam zumeist nur von der Bank – und einer Muskelverletzung, die den dribbelstarken Rechtsfuß für vier Spiele außer Gefecht setzte, zeigte die Formkurve des Linksaußen zuletzt wieder nach oben. In den vergangenen zwei Liga-Partien erzielte der 44-fache Nationalspieler drei Tore. Note: 2,5.
Geoffrey Kondogbia (FC Valencia/15 Mio.)
Kondogbia wechselte erst nach Ablauf des Deadline Days Mitte November nach Madrid. Laut den La Liga-Statuten stand Atlétí nach dem Abgang von Thomas Partey zum FC Arsenal eine Ersatzverpflichtung außerhalb der Wechselperiode zu. Bisher läuft es jedoch nicht rund für den 27-Jährigen. Noch unumstrittener Stammspieler in Valencia muss Kondogbia in der spanischen Hauptstadt zumeist mit einem Bankplatz vorliebnehmen. In der Liga kommt der physisch starke Achter nur auf sieben Kurzeinsätze – lediglich in der Copa del Rey durfte er einmal von Beginn an ran. Note: 4,5.
Ivo Grbic (NK Lokomotiva/3,5 Mio.)
Als Backup für Stammkeeper Jan Oblak verpflichtet stand der 24-jährige Kroate in nur einem Pflichtspiel für Atlético auf dem Rasen. Immerhin: Im Pokal blieb der 1,95-Mann gegen den spanischen Viertligisten CD Cardassar (3:0) ohne Gegentor. Ohne Bewertung.
Fazit
Dass es bei Atlético momentan so gut läuft, liegt nur bedingt an den Neuverpflichtungen. Vor allem der Leistungssprung von 125-Millionen-Mann João Félix sowie die Weiterentwicklung etablierter Spieler wie Ángel Correa oder auch Marcos Llorente machen die Colchoneros momentan zum besten spanischen Team (Platz eins in La Liga). Doch klar ist auch: Allen voran Suárez hat mit seinen Torjäger-Qualitäten die Mannschaft in der Spitze qualitativ verstärkt. Auch Carrasco, der bereits in der vergangenen Saison das rot-weiße Trikot trug, kam zuletzt immer besser in Fahrt. Die Verpflichtungen fürs zentrale Mittelfeld in persona Kondogbia sowie Torreira fruchteten bisher zwar nicht, doch ist man ohnehin dort mit Saúl Ñíguez und Koke sehr gut besetzt.