Weltmeisterschaft

„Ich war Mittelstürmer“: Raums verrückter Weg zur WM

Bei Deutschlands 1:2-Niederlage gegen Japan war David Raum ein kleiner Lichtblick, holte den Elfmeter zur zwischenzeitlichen Führung raus. In einem Interview skizziert er seinen ungewöhnlichen Weg zur WM.

von Lukas Hörster - Quelle: Marca
2 min.
David Raum im Einsatz für das DFB-Team @Maxppp

David Raum ist ein Spätstarter, wie es sie heutzutage immer seltener gibt. Erst mit 23 Jahren debütierte der Linksverteidiger in der Bundesliga. Danach ging alles ganz schnell, mittlerweile ist er mit Deutschland bei der WM. Gegenüber der spanischen ‚Marca‘ erzählt er, wie es dazu kam.

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„Ich war Mittelstürmer, bis ich 19 Jahre alt war, oder spielte auf dem rechten Flügel“, berichtet Raum und erzählt von einer schwierigen Zeit, in der er „kaum gespielt“ habe. Tatsächlich stieg er 2018 beinahe mit Greuther Fürth aus der zweiten Liga ab und auch in der folgenden beiden Saisons pendelte er zwischen Bank und Startelf.

„Kein Stürmer will in der Abwehr spielen“

Doch vor dort an sollte es aufwärts gehen. „Dann haben sie mich auf die Linksverteidiger-Position gestellt, weil ich der einzige war, der einen guten linken Fuß hatte“, erinnert sich Raum, der damit zunächst unzufrieden war: „Kein Stürmer will in der Abwehr spielen. Doch nach meiner Wut begann ich zu sehen, wie gut es war. Dass ich die Qualitäten habe, um dort zu spielen.“

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Raum weiter: „Der Trainer brachte mich dazu, die Position zu erlernen. Ich erkannte, dass ich dort angreifen konnte, dass ich der Mannschaft mit meinen Flanken helfen kann.“ In der Fürther Aufstiegssaison 2020/21 lieferte Raum 15 Torvorlagen. Anschließend wurde er mit der deutschen U21 Europameister und wechselte ablösefrei zur TSG Hoffenheim.

Flicks Anruf

Nach ganz kurzer Zeit im Kraichgau folgte dann schon der Anruf von Hansi Flick. „Ich kam aus der zweiten Liga nach Hoffenheim und nach nur zwei Spielen klingelte meine Telefon“, erinnert sich Raum, der die fremde Nummer sogar zuerst ignoriert hatte, „er (Flick, Anm. d. Red.) sagte mir, dass er mich seit einem Jahr verfolgt und dass er mich nominiert. Ich konnte es nicht glauben.“

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Mittlerweile spielt Raum für RB Leipzig in der Champions League. 26 Millionen Euro Ablöse legten die Sachsen für den heute 24-Jährigen auf den Tisch. Außerdem hat Raum nun schon 13 Länderspiele absolviert. Auch bei der WM gegen Japan (1:2), als er den Elfmeter zur zwischenzeitlichen Führung herausholte. Am Sonntag (20 Uhr) trifft das DFB-Team im Do-or-die-Spiel auf Spanien. „Die Gruppe ist noch offen“, zeigt sich Raum optimistisch.

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