Turbulent waren die vergangenen Tage beim VfL Wolfsburg, nachdem Trainer Oliver Glasner scharfe Kritik an der Kaderzusammenstellung seines Vorgesetzten Jörg Schmadtke fallen gelassen hatte. FT analysiert, wie sich die Wölfe auf dem Transfermarkt angestellt haben.
Ridle Baku (Mainz 05/10 Mio.)
Nicht nur preislich der Wolfsburger Königstransfer. Baku erwies sich als sofortige Verstärkung auf dem Platz, zeigt sich defensiv stabil und konnte mit je einem Tor und einer Vorlage auch schon Zählbares beisteuern. Die vergangenen vier Pflichtspiele absolvierte der 22-Jährige zudem über die volle Distanz. Der Lohn: Bundestrainer Joachim Löw berief Baku als Nachrücker für Thilo Kehrer in die DFB-Auswahl und könnte dem 22-Jährigen zum A-Länderspiel-Debüt verhelfen. Note: 2.
Maxence Lacroix (FC Sochaux/5 Mio.)
Durchaus beeindruckend, wie sich der 20-Jährige aus der zweiten französischen Liga kommend direkt als Stamm-Innenverteidiger in der Bundesliga etabliert hat. Zwar blieb Lacroix in seinen ersten zehn Pflichtspielen nicht ohne Fehler, doch ganz ohne Lehrgeld geht es nun einmal nicht. Wolfsburg dürfte noch viel Freude am 1,90-Schlaks haben, der auch bei einer Ablöse von fünf Millionen Euro reichlich Weiterverkaufswert mitbringt. Note: 2.
Maximilian Philipp (Dinamo Moskau/Leihe)
Der Ex-Dortmunder heuerte spät in der Autostadt an und fiel zunächst mit einer Muskelverletzung aus. Noch sind die von Philipp hinterlassenen Eindrücke überschaubar, aber auch vielversprechend. Schnell fand er seinen Platz in der Wolfsburger Offensive und durfte zuletzt dreimal von Beginn an auflaufen. Die beiden Torvorlagen bestätigen die guten Ansätze. Geht es so weiter, könnte der 26-Jährige für festgeschriebene zwölf Millionen Euro dauerhaft nach Niedersachsen wechseln. Note: 2,5.
Bartosz Bialek (Zaglebie Lubin/5 Mio.)
Die Bundesliga erweist sich für den 18-jährigen Bialek noch als eine Nummer zu groß, nicht umsonst ließ Glasner den Fünf-Millionen-Zugang erst 16 Minuten im Pokal reinschnuppern. Natürlich ist es schwierig, wenn der Trainer mit nur einem Stürmer spielen lässt und der Konkurrent Wout Weghorst heißt. Ein paar Minuten mehr hätten es für Bialek aber schon sein dürfen. Note: 4,5.
Fazit
Drei der vier Neuzugänge haben schon angedeutet, dass sie den VfL Wolfsburg weiterbringen können. Einzig Bialek konnte noch nicht zeigen, was er draufhat. Ein anderes Thema ist der Wunsch, der Glasner offensichtlich nicht erfüllt wurde: Ein Spieler mit „Tempo und Tiefgang“ hätte es noch sein müssen, ließ der Österreicher zuletzt verlauten und brüskierte damit seinen Chef Jörg Schmadtke. In der Tat konnten die Wölfe keinen Spieler verpflichten, zu dessen größten Stärken die beiden von Glasner erwähnten Attribute gehören. Andererseits hat sich dieses Defizit noch nicht gravierend auf das Punktekonto in der Liga ausgewirkt.
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