Der Verkauf von Jadon Sancho könnte sich als große Chance für Ansgar Knauff entpuppen. Für den 19-jährigen Außenbahnspieler bahnt sich eine größere Rolle in der kommenden Saison an.
Der Abgang von Jadon Sancho (21) zu Manchester United hat Borussia Dortmund eine Menge Geld eingebracht, doch die Schwarz-Gelben haben auch einen besonderen Spieler mit einzigartigen Fähigkeiten verloren. Donyell Malen (22) hat sich dem BVB bereits angeschlossen, ein Eins-zu-Eins-Ersatz für Sancho ist der Angreifer allerdings mitnichten.
Um den Engländer zu ersetzen, müssten die Dortmunder nochmals tief in die Tasche greifen. Angedacht ist das vorerst nicht. Marco Rose erklärt im Interview mit den ‚Ruhr Nachrichten‘: „Wir haben jetzt natürlich keinen Jadon Sancho mehr, diesen klassischen Eins-gegen-Eins-Flügelstürmer, der nach innen zieht und abschließt. Den gibt es auf dem Markt in diesem Alter auch gerade nicht.“
Knauff soll in Rolle reinwachsen
Eine etwas größere Rolle mit Blick auf die Kompensation des Sancho-Abgangs traut Rose offenbar Ansgar Knauff (19) zu. „Wir werden mit Ansgar Knauff daran arbeiten, dass er sich in diese Richtung entwickelt“, erklärt der neue Übungsleiter der Borussia.
Bereits in der vergangenen Saison durfte Knauff bei den Profis seine ersten Schritte machen. Drei Einsätze in der Champions League und vier Partien in der Bundesliga mit einem Tor und einem Assist stehen mittlerweile zu Buche für den jungen Flügelstürmer.
Knauff wird Sancho definitiv nicht eins zu eins ersetzen können. Dafür fehlt dem gebürtigen Göttinger nicht nur die Erfahrung, sondern auch zahlreiche Nachweise auf höchstem Level im Profifußball, die Sancho in seinem Alter bereits vorweisen konnte.
Neues System als Chance für mehr Einsätze?
Beim BVB stellt sich unter Rose auch die Frage nach dem System. In Mönchengladbach ließ der 44-Jährige zum Saisonende hin besonders oft mit Dreierkette und Fünfermittelfeld spielen. Die rechte Außenposition wäre eine Möglichkeit für Knauff, um Einsatzminuten zu sammeln.
Mateu Morey (21) wird wahrscheinlich die gesamte Saison verletzungsbedingt verpassen und Thomas Meunier (29) ist eher prädestiniert für die Position rechts hinten in einer Viererkette. Lediglich Felix Passlack (23) – der sich seit 2017 noch nicht richtig etablieren konnte – hat die Anlagen, um auf der Position im rechten Mittelfeld sinnvoll eingesetzt zu werden.
Um Rose davon zu überzeugen, dass er als Schienenspieler im System mit einer Dreierkette die beste Wahl ist, müsste Knauff an seinen Defensivqualitäten arbeiten. Der gelernte Flügelstürmer ist von Natur aus offensiv ausgerichtet. Gegen den 1. FC Köln (2:2) wurde er bereits als rechter Verteidiger eingewechselt. Das zeigt, dass man ihm auch eine defensivere Rolle in Dortmund zutraut.
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