Sommertransfermarkt – die Baustellen der Bundesligisten: Borussia Mönchengladbach
Borussia Mönchengladbach war in diesem Transfersommer alles andere als untätig. Fünf Neuzugänge konnte man bereits präsentieren. Allesamt Akteure, die weit über den Status eines Ergänzungsspielers hinausgehen. Vor allem der Hazard-Coup ließ die Konkurrenz sowie den geneigten Fußballfan aufhorchen. Nur im Angriff soll noch eine Verstärkung her.
Angenommen, Borussia Mönchengladbachs Manager Max Eberl hätte sich Anfang dieses Jahres einen Bleistift zur Hand genommen und ein mögliches Traumszenario gezeichnet, wie er sich die Kaderplanung für den Sommer vorstelle. Womöglich hätten seine Kritzeleien ziemlich genau so ausgesehen, wie der Status quo am Niederrhein.
Bereits vor der Sommerpause wurden sich die ‚Fohlen‘ mit drei vielversprechenden Neuzugängen einig. Vom FC Augsburg kommt für 2,25 Millionen Euro Neu-Nationalspieler André Hahn, Ibrahima Traoré wechselt ablösefrei vom VfB Stuttgart zur Borussia. Ebenso zahlt Gladbach keine Ablöse für US-Nationalspieler Fabian Johnson, der von der TSG Hoffenheim beim VfL anheuert.
Adäquater Ersatz für ter Stegen
Und so gern man Eigengewächs Marc-André ter Stegen auch am Niederrhein gehalten hätte, kam der Abgang des Keepers für niemanden mehr überraschend. Zumal die Verantwortlichen im Borussia Park dem 22-Jährigen bei noch einem Jahr Vertragslaufzeit wohl keine Steine auf dem steilen Karriereweg, der noch vor dem Youngster liegt, in den Weg rollen wollten. Zudem kassiert die Borussia zwölf Millionen Euro für den neuen Torhüter des FC Barcelona.
Als Ersatz wechselt der 25-jährige Yann Sommer für sechs Millionen Euro vom FC Basel nach Gladbach. Wie sein Vorgänger ist auch der Schweizer ein mitspielender Torhüter, wie es so schön heißt. Immer wieder läuft er die Spielverlagerungen seines Teams mit und bietet sich seinen Kollegen als zusätzlich Anspielstation an. Eberl, Favre und Co. sind entsprechend zuversichtlich, in Sommer adäquaten Ersatz für ter Stegen verpflichtet zu haben.
Hazard als bislang krönender Abschluss
Den größten Coup landete der Vorjahres-Sechste der Bundesliga allerdings zuletzt. Mit Thorgan Hazard angeln sich die ‚Fohlen‘ eines der womöglich größten Talente Europas. Für ein Jahr kommt der belgische Youngster auf Leihbasis vom FC Chelsea. Vergangene Saison wurde der 21-Jährige beim SV Zulte-Waregem zum besten Spieler der Jupiler Pro League gewählt. Mit neun Toren und 14 Vorlagen wusste Hazard zu beeindrucken. Insofern erhoffen sich auch die Gladbacher einiges vom Belgier.
Auch in puncto Christoph Kramer, der zuletzt insbesondere vom SSC Neapel umgarnt worden war, kann man am Niederrhein aufatmen. „Das Interesse ehrt mich, aber an meiner Situation hat sich nichts geändert. Ich bin von Leverkusen an Borussia ausgeliehen und werde die nächste Saison definitiv hier spielen. Es ist schön zu lesen, dass Vereine an mir Interesse haben, aber das war es dann auch“, zaubert der 23-jährige Defensivmotor Fans und Verantwortlichen ein Lächeln ins Gesicht.
Ausreichend Geld für neuen Stürmer
Einzig eine weitere Option im Angriff wünscht sich Trainer Lucien Favre. Manager Eberl frohlockte bereits, eine nette Summe Geld für eine Alternative zu den beiden Top-Stürmern Max Kruse und Raffael in die Hand nehmen zu können. Der 21-jährige Paraguayer Jorge Benítez von Club Guaraní steht dem Vernehmen nach kurz vor einem Wechsel zu den ‚Fohlen‘. Zudem werden Vincent Aboubakar vom FC Lorient sowie Andy Delort vom FC Tours gehandelt.
Mit Peniel Mlapa (1. FC Nürnberg) und Luuk de Jong (PSV Eindhoven) konnte der VfL zwei Stürmer gewinnbringend aussortieren, die beim Bundesligisten keine Perspektive mehr hatten und ohnehin zu den Streichkandidaten zählten.
Nach der Knochenhaut- und Sehnenentzündung von Abwehrchef Martin Stranzl wurde zwischenzeitlich kolportiert, auch in der Abwehr könne Gladbach noch einmal nachrüsten. Fabian Schär vom FC Basel wurde heiß gehandelt. Nachdem der Österreicher sich aber schnell wieder zurückmeldete, scheint der Wechsel zunächst einmal wieder vom Tisch.
Fazit: Die Verantwortlichen bei Borussia Mönchengladbach haben auf dem Transfermarkt ganze Arbeit geleistet. Das Team von Lucien Favre wurde sowohl qualitativ als auch in der Breite sinnvoll verstärkt. Mit dem aktuellen Kader sollten die ‚Fohlen‘ um die Champions League-Plätze mitmischen können.
*Die Baustellen: