Noten FT-Kurve UEFA Champions League

Wildes Remis reicht zum Gruppensieg | Der BVB in der Einzelkritik

Borussia Dortmund schließt seine Champions League-Gruppe als Tabellenerster ab. Am letzten Spieltag spielte der BVB zu Hause 1:1 gegen Paris St. Germain, das dank des Sieges des AC Mailand bei Newcastle United (2:1) ebenfalls ins Achtelfinale einzieht. FT bewertet die Leistungen der BVB-Profis mit Einzelkritik und Noten.

von Die Redaktion
4 min.
Wildes Remis reicht zum Gruppensieg | Der BVB in der Einzelkritik @Maxppp

In einer rasanten ersten Hälfte brannten die beiden Teams ein Chancenfeuerwerk ab. Erst war der mutig auftretende BVB überlegen, ehe PSG zahlreiche Hochkaräter in Folge vergab. Kurz vor dem Pausenpfiff gab es nochmal Großchancen auf beiden Seiten – der Halbzeitstand von 0:0 war regelrecht absurd.

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Kurz nach dem Seitenwechsel trafen dann aber gleich beide Teams: Erst brachte Karim Adeyemi Schwarz-Gelb in Führung, nur vier Minuten später glich Warren Zaire-Emery aus. In der Folge gab es weiterhin Großchancen, die Frequenz aus Durchgang eins wurde aber wenig überraschend nicht aufrecht erhalten.

Torfolge

1:0 Adeyemi (52.): Bensebaini gewinnt weit in der gegnerischen Hälfte den Ball gegen Hakimi und findet im Strafraum Füllkrug. Der Nationalstürmer lässt Zaire-Emery aussteigen, behält die Übersicht und findet in der Mitte Adeyemi, der einschiebt.

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1:1 Zaire-Emery (56.): Mbappé geht auf links relativ einfach an Özcan vorbei. Mit etwas Glück landet die flache Hereingabe bei Zaire-Emery. Der 17-Jährige überwindet Kobel mit einem strammen Schuss.

Einzelkritik

Tor

Gregor Kobel: Beim Pariser Chancenfeuerwerk Mitte des ersten Durchgangs paradoxerweise relativ unbeteiligt. Kurz vor der Pause dann aber mit einem starken Save gegen Kolo Muani und auch im zweiten Durchgang gegen Barcola hellwach. Im Aufbau spielte Kobel recht viele stumpfe lange Bälle.

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Abwehr

Marius Wolf: Mit reichlich Überzeugung aber wenig Vernunft im Vorwärtsgang stellte Wolf die Franzosen anfangs vor Probleme und vergab die Chance zur Führung (14.). In seinem Rücken hatte Barcola allerdings zu viel Platz. Mit zunehmender Spieldauer wurde Wolf immer unpräziser. Hatte nach 70 Minuten Feierabend.

Niklas Süle: Verschuldete Mbappés Großchance (18.) mit einem Stellungsfehler und bügelte anschließend selbst spektakulär aus. Süle ist zwar in der Endgeschwindigkeit der schnellste Dortmunder Innenverteidiger – wenn er sich aber vor einem Sprintduell drehen musste, hatte auch er keine Chance gegen die PSG-Pfeile.

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Mats Hummels: In Laufduellen gegen die pfeilschnellen Angreifer naturgemäß chancenlos. Die offensive Ausrichtung des BVB kam dem Altmeister nicht gerade entgegen, daraus machte er aber das Beste. Strahlte bei eigenen Standards Gefahr und im Aufbauspiel Ruhe aus.

Ramy Bensebaini: Rutschte vor Lees (16.) Großchance im ungünstigsten Moment weg, in Zweikämpfen auch sonst gerne mal einen Schritt zu spät – außer beim 1:0, das er bissig einleitete. Pumpte zum Ende hin gehörig und wurde so noch fahriger.

Mittelfeld

Salih Özcan: Schaffte es als defensivster Mittelfeldspieler nicht, die Viererkette vor Unheil zu bewahren. Vor dem Ausgleich erstarrte er im Eins-gegen-eins mit Mbappé gewissermaßen in Ehrfurcht und ließ den Superstar ziemlich simpel vorbeiziehen. Musste angeschlagen vom Feld.

Julian Brandt: Der als Sechser aufgebotene Offensivspieler hatte große Mühe, Pariser Angriffe abzufangen. Kam oft zu spät, haderte mit seiner Rolle und ließ so auch gescheite Momente mit dem Ball vermissen. Generell fehlen dem Freigeist für die ihm heute zugedachte Rolle Verlässlichkeit mit und gegen den Ball.

Marco Reus: Scheiterte mit einem strammen Linksschuss an Donnarumma (26.) und war während der Dortmunder Druckphasen öfter mal mittendrin. Gönnte sich aber immer wieder auch mal Pausen in seinem Spiel, biss sich aber trotzdem 90 Minuten durch und wirkte dabei trotz seiner 34 Jahre noch wie einer der fitteren Dortmunder.

Angriff

Karim Adeyemi: Agierte lange bemüht, aber unglücklich. Belohnte sich dann aber kurz nach Pause mit dem Treffer zum 1:0. Generell gilt: Wenn er sein enormes Tempo so wie heute auch fleißig beim Anlaufen und im Rückwärtsgang nutzt, steigen seine Chancen auf einen Stammplatz deutlich.

Niclas Füllkrug: Ständiger Anspielpunkt für Klatsch-Abläufe, umtriebig, lauffreudig, in der Luft dominant. Dazu die Vorlage zum Führungstreffer. Füllkrug zeigte, dass er auf höchstem Niveau mithalten kann – auch wenn er selbst keinen gefährlichen Abschluss hatte.

Jamie Bynoe-Gittens: Hatte gegen Hakimi einen schweren Stand und kam kaum ins Eins-gegen-eins. War aber immerhin am Ballgewinn beteiligt, der zu Adeyemis Treffer führte. Wurde nach einer Stunde als erster Dortmunder ausgewechselt.

Einwechslungen

ab 60. Malen für Bynoe-Gittens: Der wechselwillige Niederländer kam gut ins Spiel und prüfte gleich mal Donnarumma (63.) – seine einzige erwähnenswerte Aktion. FT-Note: 3,5

ab 69. Schlotterbeck für Wolf: Auch er sah im Sprintduell mit Kolo Muani alt aus, kam aber unbescholten aus der Situation heraus. ohne Note

ab 69. Sabitzer für Özcan: Stabilisierte das Zentrum beim BVB merklich. ohne Note

ab 81. Reyna für Adeyemi: Hatte noch ein paar gute Ideen mit dem Ball und wollte unbedingt was zeigen – hatte das Ergebnis dabei nicht immer im Hinterkopf. ohne Note

ab 81. Haller für Füllkrug: Bestritt noch ein paar Luftduelle, blieb aber ungefährlich. ohne Note

Die Noten für den BVB

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