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Von A bis Z: Die größten Transfer-Flops der Bundesliga (11)

Einen Transfer zu tätigen ist nicht schwer, einen Volltreffer zu landen dagegen sehr. Diese Erfahrung hat auch so mancher Bundesliga-Manager in der jüngeren Vergangenheit machen müssen. FussballTransfers stellt die unrentabelsten Neuzugänge von A-Z vor. Heute: U & V.

von Matthias Rudolph
3 min.
Adolfo Valencia wurde nicht glücklich in der Bundesliga @Maxppp

Spieler am Rande der Invalidität, Torjäger ohne Torriecher und Akteure, die gar nicht nach Deutschland wechseln wollten – die Bundesligisten lagen bei so manchem Transfer richtig daneben. Heute die Buchstaben U und V.

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U wie Usami: Als jüngster Debütant der asiatischen Champions League kam der Offensivspieler in die Bundesliga und wollte richtig durchstarten. Dass es gleich der FC Bayern München sein musste, stellte sich im Nachhinein aber als zu großer Schritt heraus. Nur dreimal durfte Takashi Usami für die Profis ran, 18 Mal stand er für die Zweitvertretung der Bayern auf dem Platz. Sechs Tore und zwei Assists in der Regionalliga zeigten, dass der Japaner durchaus Potenzial hat. Für den Rekordmeister reichte es aber nicht und so ließ der FC Bayern die Ausstiegsklausel verstreichen.

Usami hatte aber Lunte gerochen und wollte sich in Deutschland durchsetzen. Es folgte ein weiteres Leihgeschäft zur TSG Hoffenheim. Immerhin 20 Mal durfte der technisch beschlagene Japaner für die Sinsheimer auflaufen. Seine Leistungen schwankten allerdings so stark, dass auch die TSG die Kaufoption nicht zog. Usami kehrte zu Gamba Osaka zurück und brach alle Rekorde. Mit 19 Toren in 18 Spielen schoss er den Klub zurück in die erste Liga, wo er aktuell auch spielt. Acht Treffer und sechs Vorlagen in 16 Partien im Jahr 2014 könnten dafür sorgen, dass der 22-Jährige bald eine weitere Chance in Europa erhält. In Anbetracht der großen Erwartungen in München und Hoffenheim trägt Usami aber bis auf weiteres den Stempel ‚Transfer-Flop‘.

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V wie Valencia: „Ey Mädels, unser Schwarzer hat den Längsten.“ Mit diesen Worten verwies einst Lothar Matthäus auf seinen damaligen Mannschaftskollegen Adolfo Valencia. Der Kolumbianer mit dem Spitznamen ‚El Tren‘ (der Zug) kam 1993 zum FC Bayern München. Franz Beckenbauer konnte mit dem Kosenamen nicht so recht etwas anfangen und nannte den Stürmer stattdessen: ‚der Entlauber‘. Grund für diese Bezeichnung war, dass Valencia im Training regelmäßig die Bälle weit über das Tor schoß und damit die Bäume an der Säbener Straße von ihren Blättern befreite.

Valencia hatte keine großen Ambitionen, in Deutschland heimisch zu werden. Bei einem Besuch von Uli Hoeneß sollen sich die Verwandten des Angreifers mit dem für ihn vorgesehenen Sprachlehrer in der Küche aufgehalten haben, während Valencia im Wohnzimmer Fernsehen schaute. Trotz der mäßigen Leistungen in Spiel und Training hat der 37-malige Nationalspieler eine ordentliche Quote vorzuweisen. In 26 Liga-Spielen erzielte er elf Treffer und trug damit zum Gewinn der Meisterschaft im Sommer 1994 bei.

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Auch bei der WM in den USA im gleichen Jahr erzielte Valencia zwei Tore in drei Spielen. Doch selbst Valencias Trefferquote konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Kolumbianer den Ansprüchen bei den Bayern nicht gerecht wurde. Nach dem ersten Spiel der Saison 1994/95 fand sich ein Abnehmer und so wurde Valelcia kurzerhand zu Atlético Madrid transferiert. Dort wurde er ebenso wenig sesshaft wie in München und zog nach einem Jahr weiter. In der Folge war der mittlerweile 46-jährige Wandervogel noch in Italien, Kolumbien, Griechenland, den USA, China und Venezuela aktiv. Bei keinem Verein blieb ‚der Entlauber‘ länger als eine Saison.





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